Verkehrskonzept für den Nürnberger Norden auf dem Weg

14.5.2013, 07:30 Uhr
Die Straßenanbindung zum Flughafen bleibt ein kommunalpolitischer Zankapfel.

© Hippel Die Straßenanbindung zum Flughafen bleibt ein kommunalpolitischer Zankapfel.

Der Bürgerverein Nürnberg Nord hat darauf hingewiesen, dass eine mögliche Westanbindung des Flughafens nach Buch, wenn sie denn realisiert wird, von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Ziegelstein begleitet werden müsse. Angesichts des Planfeststellungsverfahrens für die Nordanbindung gibt es derzeit keine Planungen für eine Westanbindung. „Sie wäre für den Bus aus Erlangen zum Flughafen jedoch sehr hilfreich“, sagt Baureferent Wolfgang Baumann. Als Alternative gebe es Planungen für eine Busschleuse über die Irrhainstraße zum Flughafen. Wirtschaftsreferent Michael Fraas will erst einmal das Pilotprojekt zur Reinigung der Löschschaumrückstände abwarten, bevor er sich zur Westanbindung äußert.

Um die Anwohner des Bierwegs besser vor Verkehrslärm zu schützen, hat die Stadtverwaltung die Einführung von Tempo 30 untersucht. Es ist aber derzeit rechtlich nicht möglich, weil der Bierweg noch eine Hauptverkehrsstraße ist. Allenfalls abgestuft sei Tempo 30 möglich. „Das wird derzeit geprüft“, stellt der Baureferent fest.

Streit um die S-Bahn-Trasse

Auch der Streckenverlauf der S-Bahn von Nürnberg nach Bamberg bei Vach ist ein zähes Geschäft und kommt nicht voran. Während die Bahn-Planer einen Verschwenk Richtung Nürnberg wollen, setzt Fürth auf den vorhandenen Streckenverlauf: Auch hier ist eine rasche Lösung nicht absehbar, weil offen ist, ob die Stadt Fürth gegen den Planfeststellungsbeschluss klagen wird und ob die Bestandstrasse überhaupt förderfähig ist.

Ebenfalls ungelöst ist die verkehrliche Anbindung von Möbel Höffner im Stadtteil Steinach: Von Fürth aus wird es nur mit einem Auobahnzubringer erschlossen, von Nürnberg aus gibt es allein eine schlecht ausgebaute Straße. Im Herbst 2013 wird das Einkaufszentrum eröffnet. „Auch wenn wir das Möbelhaus an dieser Stelle nach wie vor für falsch halten, muss die Stadt Nürnberg nun pragmatisch mit dieser Situation umgehen“, fordert der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm und mahnt ein Verkehrskonzept an.

Busse sollen Flughafen ansteuern

Das soll zumindest für den Busverkehr erstellt werden. „Die Buslinien im Knoblauchsland müssen an die Verlängerung der Straßenbahn Linie 4 von Thon bis zum Am Wegfeld angepasst werden“, sagt Baumann. Dabei soll der 30er Bus von Erlangen aus den Flughafen direkt anfahren, auf welcher Trasse auch immer. Im Gespräch ist ebenfalls, eine direkte Busanbindung von Fürth nach Nürnberg durch das Knoblauchsland. Überlegt werde derzeit auch, wie der Nordostpark in das Busnetz einbezogen werden könne. Die Beschleunigung der Straßenbahnlinie 4 ist von den Planungen her abgeschlossen, laut Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamts, aber noch nicht finanziert: „Es kostet deutlich über eine Million Euro, wahrscheinlich sogar zwei Millionen Euro.“

So richtig freuen können sich dagegen die Fahrradfahrer: Für den Fahrradweg entlang der Äußeren Bayreuther Straße zwischen Kilianstraße und Ziegelsteinstraße laufen derzeit die Planungen und er wird 2014 gebaut. Kosten: eine Million Euro. „Damit ist der jährliche Bauetat für Fahrradwege komplett weg“, so Jülich. In den nächsten Jahren soll es dann mit Fahrradwegen an der Fischbacher Hauptstraße, am Spittlertorgraben, an Großhabersdorfer Weg und entlang der Schweinauer Hauptstraße weitergehen.
 

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