Vermisste Heidi D.: Ermittler durchforsten Haus in Fischbach

7.8.2015, 17:00 Uhr
Auch nach fast zwei Jahren gibt es kein Lebenszeichen von Heidi D. aus Fischbach.

© Roland Fengler Auch nach fast zwei Jahren gibt es kein Lebenszeichen von Heidi D. aus Fischbach.

Bis heute gibt es kein Lebenszeichen von Heidi D. aus Fischbach. Am 14. November jährt sich ihr Verschwinden zum zweiten Mal. In Joggingkleidung hatte die Postbotin das Anwesen in der Pellergasse verlassen. Am frühen Abend wurde sie ein letztes Mal gesehen. Heidis Schwestern klemmten sich dahinter und veröffentlichten Vermissten-Plakate. An eine geplante Flucht der Frau glaubt niemand. Hatte sie doch weder Geld noch EC-Karte und Papiere bei sich. Dieser Schritt wäre auch äußerst ungewöhnlich gewesen, denn Heidi D. plante, ihren anstehenden 50. Geburtstag zu feiern.

Auch die ermittelnden Behörden gehen nicht von einem reinen Vermisstenfall aus, ein Verbrechen wurde immer wahrscheinlicher: Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen eines Gewaltdeliktes eingeleitet. Mittlerweile rückte die Polizei dreimal mit richterlichem Durchsuchungsbeschluss im Fischbacher Haus an, in dem Heidi D. mit ihrem Lebensgefährten gelebt hatte. Die jüngste der breit angelegten Aktionen war am Mittwoch vergangener Woche. Nach Angaben von Beteiligten standen sechs Einsatzfahrzeuge auf dem Hof und an der Straße, rund 15 Beamte verschafften sich Zutritt. Mit dabei: die Mordkommission (K11) des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Diese Abteilung übernimmt auch Vermisstenfälle.

In Hecken, im Keller und auf dem Dachboden wurde gestöbert, im Garten gegraben. Dort ließen die Beamten selbst den Brunnen nicht aus. Rund drei Stunden lang nahmen sich die Fahnder Haus und Grundstück vor. Dann rückten sie wieder ab.

Polizei: "Eine andere Zielrichtung"

Auf Anfrage der Nürnberger Nachrichten gaben sich Staatsanwaltschaft und Polizei äußerst zurückhaltend. Die laufenden Ermittlungen sollen nicht gefährdet werden. "Es sind zwei verschiedene Verfahren", sagt Polizeisprecher Peter Schnellinger. „Die jetzigen Ermittlungen haben eine andere Zielrichtung. Es geht nicht um die verschwundene Postbotin.“

In dieselbe Kerbe schlägt auch Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Sie spricht von einem "Zufall". Wonach die Ermittler aber suchten, dazu wollen weder Polizei noch Anklagebehörde Angaben machen. Nur so viel: Hintergrund der Suchaktion soll ein mögliches Vermögensdelikt sein.

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