Verschönerungskur für Prager Wenzelsplatz

29.6.2012, 17:00 Uhr
Verschönerungskur für Prager Wenzelsplatz

© ddp

Dank des Sanierungsplans der Stadtverwaltung kommen bessere Tage für den Wenzelsplatz. Geplant ist Großes. So sieht der Plan vor, dass der längste Platz in Prag mit dem Denkmal für den heiligen Wenzel als Wahrzeichen zu einem Platz mit einer schönen Promenade wird: mit üppigen Gärten, Straßencafés und mit architektonischen Juwelen, die bis jetzt sehr vernachlässigt waren.

Mache Veränderungen sind jetzt schon zu sehen. Man sieht vor allem mehr Bäume, eine stärkere Polizeipräsenz und Bemühungen, die Häuser aus dem Rotlichtmilieu zu minimieren. Für den Verkehr gibt es jetzt Einschränkungen, und der hintere Teil des über 700 Meter langen Platzes wurde zur Fußgängerzone erklärt.

Darüber hinaus können die Menschen jeden ersten Sonntag eines Monats bis November ungehindert über den Platz flanieren, weil an diesem Wochentag alle Autos vom Wenzelsplatz verbannt werden. „In Zukunft wollen wir nur den Einwohnerautos und Firmenwagen, die einen Tiefgaragenstellplatz haben, erlauben, den Wenzelsplatz zu passieren“, sagt der Bürgermeister von Prag, Oldrich Lomecky.

Die Stadtverwaltung will auch das Erscheinungsbild des Platzes verbessern, indem die Stadt die roten Metallkioske mit Fastfood austauscht. Die Aktion soll ab dem nächsten Jahr starten. Die neuen Kioske sollen einheitlich aussehen. Außerdem soll es keinen Alkoholverkauf mehr an den Kiosken geben. Auch die typischen Würstchen sollen verschwinden, was für große Diskussionen in der Stadt sorgt.

Die Bemühungen, den Wenzelsplatz positiv zu verändern, sind sicherlich löblich. Auch wenn Pläne das eine und die Realität das andere sind. Es wird sich wohl als unmöglich erweisen, den ältesten Beruf der Welt auszurotten, und der Kampf gegen Glücksspieler ist auch oft ein Kampf gegen Windmühlen. Denn – wie wir wissen – wo es Nachfrage gibt, folgt das Angebot.
 

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