Vesperkirche: Sternekoch Alexander Herrmann spendet Dessert

22.2.2018, 20:16 Uhr
Vesperkirche: Sternekoch Alexander Herrmann spendet Dessert

© Foto: Stefan Hippel

Lebkucheneis am Stiel mit weißer Schokolade und Limette oder aber Schokoladenschnitte mit Blutorange und knusprigem Lebkuchen - das sind die leckeren Alternativen, zwischen denen sich die Gäste am Abschlusstag der Kirche entscheiden dürfen. "Wir freuen uns sehr und fühlen uns auch ein bisschen geehrt, dass wir die Vesperkirche 2018 beschließen dürfen", so Imperial-Geschäftsführer Hubert Gronauer. "Respekt für das, was hier auf die Beine gestellt wird."

Länger als sechs Wochen ist so ein vor allem auf ehrenamtlichem Engagement basierender Betrieb allerdings kaum durchzuhalten – zumal die Nutzerzahlen für das Mittagessen nochmals nach oben gingen, wie Pfarrer Bernd Reuther vorrechnet. "Wir haben 590 bis 600 gefüllte Teller im Schnitt und damit eine Steigerung von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr."

Die Gäste bekommen das Mittagessen zum symbolischen Preis von einem Euro, dürfen sich aber Nachschlag holen. Nimmt man nur die verkauften Mahlzeiten als Grundlage, liegt der Schnitt laut Reuther bei 540 pro Tag. "Es gab ganz wenige Tage, an denen wir unter 500 waren. Das waren vor allem die Eintopftage." Umgekehrt habe man viermal die 600er-Marke geknackt, was die Kirche räumlich dann schon an die Kapazitätsgrenze bringe. "Am Schäufele-Sonntag hatten wir 680 gefüllte Teller." Aber auch Fisch oder Schnitzel sorgten Reuther zufolge für hohe Besucherzahlen.

Die evangelische Gustav-Adolf- Gedächtniskirche wird zum Speisesaal und bleibt doch auch ein Ort der Geistlichkeit - den Pfarrer freut es, dass die beiden Andachten, die täglich mittags und nachmittags stattfinden, im Vergleich zu den Vorjahren viel besser besucht sind. "Bei der Andacht um 11.30 Uhr hatten wir teilweise 135 Teilnehmer. Dieses niederschwellige geistliche Angebot wird angenommen." Bei den Zusatzangeboten sei wieder der Friseur der Renner gewesen. "Aber wenn man nicht nur den quantitativen, sondern auch den qualitativen Aspekt sieht, kam das Bewerbungstraining ebenfalls sehr gut an." Denn hier seien sehr intensive Gespräche geführt worden.

Ohne die Personen, die diese Zusatzangebote stemmen, waren laut Reuther in den sechs Wochen 450 ehrenamtliche Mitarbeiter für die Vesperkirche im Einsatz. Und die werden Reuther zufolge immer besser: "Das zeigt sich zum Beispiel in der Spülküche, da läuft alles viel schneller ab als bei der ersten Vesperkirche 2016."

Dass es mitunter auch Zoff gibt, verschweigt Reuther nicht – zum Beispiel, wenn Mitarbeiter oder Gäste denken, ein Gast werde besser behandelt als andere und das als ungerecht empfinden. "Ich sage dann immer, er wird nicht besser, sondern anders behandelt."

Was die Finanzen angeht, so wird die Vesperkirche wohl wieder mit einem Minus um die 10.000 Euro abschließen. Den Großsponsor hat Reuther noch nicht gefunden. Dafür kündigte die bayerische Landeskirche ein Förderprogramm für Vesperkirchen in Höhe von 100.000 Euro an. "Ob wir davon was kriegen, weiß ich nicht", so Reuther. Nun steht aber ohnehin erst einmal das Abschlusswochenende an. Morgen werden Mützen und Schals gegen Spende ausgegeben (ab 10.30 Uhr) – und am Sonntag gibt es dann Lebkucheneis.

 

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