Vogelwilder Einsatz: Polizei musste Schwan in Gewahrsam nehmen

17.12.2019, 11:38 Uhr
Die Polizei und Feuerwehr waren schließlich gezwungen, den Schwan in Gewahrsam zu nehmen und vom Rathenauplatz zu entfernen.

© Die schwanenfreundliche Polizei Nürnberg - Ost Die Polizei und Feuerwehr waren schließlich gezwungen, den Schwan in Gewahrsam zu nehmen und vom Rathenauplatz zu entfernen.

Zu einem "vogelwilden" Einsatz wurde die Nürnberger Polizei am Montag gerufen: Eine besorgte Bürgerin meldete einen Schwan, der mitten auf der Bayreuther Straße in Nürnberg stand. Der Polizei war sofort klar: Er gefährdete nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch den Straßenverkehr.

Die Beamten rückten aus, um das Tier über sein Fehlverhalten zu belehren, denn: Laut der Schwanenaufenthaltsverordnung der Stadt Nürnberg - so schreibt die Polizei scherzhaft auf Facebook - dürfen sich Schwäne in Nürnberg zwar an Gewässern wie dem Pegnitzufer, Dutzendteich und Wöhrder See aufhalten. Der Aufenthalt von Schwänen auf öffentlichem Verkehrsgrund, wie in diesem Falle am Rathenauplatz, sei grundsätzlich untersagt.

Vogel musste in Gewahrsam genommen werden

Die Beamten trafen den Vogel vor Ort an und versuchten, ihn über seinen Verstoß zu belehren. Das Tier schenkte den Polizisten jedoch keinerlei Beachtung und reagierte stattdessen ungehalten auf die versuchte Kontaktaufnahme. Einem deshalb ausgesprochenen Platzverweis kam der Schwan dreist nicht nach. Selbst die Anwendung unmittelbaren Zwangs - unter Zuhilfenahme eines Besens - konnte ihn nicht zum Verlassen der Örtlichkeit bewegen, berichtet die Polizei weiter.

Den Beamten blieben also nur noch drastischere Lösungen übrig: Mit Hilfe der Berufsfeuerwehr Nürnberg musste der Vogel letztendlich in Gewahrsam genommen werden. Statt auf die Polizeiinspektion wurde er an den Wöhrder See, eine laut Schwanenaufenthaltsverordnung zugelassene Wasserfläche, gebracht.

Warum sich der Schwan unerlaubt am Rathenauplatz aufhielt, konnten die Beamten nicht klären. "Leider stand zum Einsatzzeitpunkt kein Dolmetscher für Schwanisch zur Verfügung, weshalb sich die Kommunikation mit dem Tier als schwierig erwies", witzeln die Beamten.

Von einem Bußgeld sah die Polizei bei dem Ersttäter in diesem Fall noch einmal ab. Sie forderte den Schwan allerdings auf, ein solches Verhalten in Zukunft zu unterlassen.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.