"Vollkommen offen": BN-Chef zur Abstimmung über Frankenschnellweg

11.11.2020, 12:12 Uhr

Was ist für den BN besonders wichtig, das mit dem Kompromiss erreicht wurde?
Otto Heimbucher: Das war die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit durchgängig auf 60 Stundenkilometer. Dass an drei Stellen innerhalb des Tunnels Geschwindigkeitskontrollen stattfinden. Es wird drei fest installierte Messstationen geben und mobile außerhalb des Tunnels. Wichtig war für uns, dass ein verstärkter Lärmschutz auch für den Umleitungsverkehr kommt.


Frankenschnellweg: Kläger lehnt Kompromiss ab


Wagen Sie eine Prognose, wie die Abstimmung unter den BN-Mitgliedern über den Vergleich ausgeht?
Otto Heimbucher: Das ist vollkommen offen. Wir empfehlen diesen Vergleich anzunehmen. Wir haben derzeit 8400 Mitglieder. Wenn es keine Mehrheit gibt, dann wird die Klage weitergeführt werden müssen.


Wenn der Frankenschnellweg gebaut wird, welche Probleme sehen Sie auf die Stadt zukommen?
Otto Heimbucher: Der BN ist nach wie vor der Meinung, dass es ein Fehler war, in den sechziger und siebziger Jahren diese Straße quer durch die Stadt zu bauen. Das hätte man nicht machen dürfen. Auch wenn die Trasse auf dem alten Ludwig-Donau-Main-Kanal ideal war. Die Anwohner des Frankenschnellwegs werden eine erhebliche Verbesserung der Planung bekommen. Die Anwohner entlang der Umbaustrecken werden für acht bis zehn Jahre erheblich mit Ausweichverkehr belastet. Zum Beispiel in der Gibitzenhofstraße, in der Fürther Straße und am Westring.


Ärger um Frankenschnellweg: BN-Vorstände sind einverstanden


Der BN hat kein politisches Mandat und trotzdem darf er entscheiden, wie es mit dem FSW weitergeht? Ist das singulär oder ist das ein Modell für Entscheidungsfindungen bei umstrittenen Großprojekte. Zum Beispiel auch für das geplante ICE-Instandsetzungswerk entlang der Regensburger Straße?
Otto Heimbucher: Der BN ist Träger öffentlicher Belange und ist deshalb bei solchen Großprojekten von Anfang an mit im Boot. Das ist auch sinnvoll. Er hat aber kein parteipolitisches Mandat. Der außergerichtliche Vergleich beim Frankenschnellweg ist bislang einzigartig in Deutschland. Das hat es noch nicht gegeben.


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