Vorfall nach Clubspiel: Verfahren gegen Polizisten eingestellt

5.2.2018, 16:58 Uhr
Die Polizisten setzten gegen den Fan auch Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

© Screenshot Facebook Die Polizisten setzten gegen den Fan auch Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

Sie fixieren ihn, dann schlägt ein Polizist zu: Nach einem Spiel des 1. FC Nürnberg kam es unweit des Stadions im vergangenen April zu tumultartigen Szenen. Szenen, die später für Wirbel im Netz sorgten. Tausendfach wurde das Video in den sozialen Netzwerken geteilt, schwere Vorwürfe gegen die Kräfte des Unterstützunskommandos, kurz USK, erhoben. 

Die Ermittlungen gegen die vier Polizisten sind mittlerweile beendet. Das geht aus einer Anfrage der bayerischen SPD an den Landtag hervor, die nordbayern.de vorliegt. Demnach wurde das Verfahren gegen die vier Beamten bereits im Dezember eingestellt. Die "Anwendung des unmittelbaren Zwanges aus Gründen der Gefahrenabwehr" sei "geeignet, erfordlich und angemessen und damit verhältnismäßig" gewesen, zitiert das Innenministerium aus der Begründung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Das schließt auch den Einsatz der Schlagstöcke sowie des Pfeffersprays mit ein.

Laut der Polizei habe der Aue-Fan versucht, einem Beamten die Dienstwaffe aus seinem Holster zu entreißen. Auch und besonders deshalb sei die Reaktion der USK-Kräfte rechtmäßig gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Dabei stützen sich die Ermittler auch auf ein DNA-Gutachten sowie Videoaufzeichnungen.

Unmittelbar nach den Vorfällen reagierte die Polizei auf die teils harsche Kritik (hier mehr dazu). Demnach habe der 30-jährige Fußballfan einem Beamten bereits zuvor mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sei an eben jenem Tag immer wieder mit Gewalt auffällig geworden. Auf der Stadionwache habe er Polizisten immer wieder beleidigt und bespuckt, fünf Einsatzkräfte seien verletzt worden.