Warum die Falcons mit Ansbacher Piranhas kooperieren

17.11.2020, 15:12 Uhr
Trainer, Geschäftsführer, Stratege: Ralph Junge.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Trainer, Geschäftsführer, Stratege: Ralph Junge.

Falken und Piranhas haben in der Tierwelt eher selten miteinander zu tun. ie einen jagen ihre Nahrung in der Luft, die anderen suchen im Wasser nach Fischen oder Krustentieren. Auch im Basketball liefen sich die Falken aus Nürnberg und die Piranhas aus Ansbach bislang selten über den Weg. Die einen waren ja in der zweiten Bundesliga unterwegs, die anderen in der ersten Regionalliga, der vierthöchsten Klasse.

Doch seit dieser Saison haben sich die so unterschiedlichen Tiere zusammengetan. Nachdem die Kooperation zwischen den Falcons und Regionalligist Herzogenaurach im Frühjahr ausgelaufen war, arbeitet der Nürnberger Zweitligist nun mit den Raubfischen zusammen. Die Piranhas hätten in der vergangenen Saison in die drittklassige ProB aufsteigen können, entschieden sich aber aus finanziellen Gründen dagegen. Deshalb kam eine Kooperation der Ansbacher mit Bundesligist Crailsheim nicht zustande, wie die Fränkische Landeszeitung berichtet.

Stattdessen fanden die Piranhas in den Falcons einen Partner. Der Regionalligist bekommt junge, vielversprechende Talente aus Nürnberg, im Gegenzug können diese sich an das Niveau im Männerbereich gewöhnen und viel Einsatzzeit bekommen, die sie in der zweiten Liga derzeit nicht bekommen würden. Es ist allerdings eine lose Zusammenarbeit ohne festgeschriebene Regeln, bei der Absprachen "auf dem kurzen Dienstweg" getroffen werden. "Wir haben bewusst keinen Vertrag aufgesetzt. Wir wollen unabhängig bleiben", sagte Ansbachs Team-Manager Carlos Wißmüller der FLZ.


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"Für unsere jungen Spieler wie Benjamin Faatz und Christian Feneberg ist die erste Regionalliga eine wichtige Plattform sich zu beweisen und besser zu werden", sagt Ralph Junge, Trainer und Geschäftsführer der Falcons. Neben dem Duo sollen auch Lukas Niederlich, der regelmäßig mit der ProA-Mannschaft trainiert, sowie weitere Nachwuchsspieler in Ansbach reifen.

Bekannter Trainer in Ansbach

Unterstützt werden sie bei diesem Reifeprozess von einem Trainer, der auch in Nürnberg bekannt ist. Martin Ides spielte jahrelang in der Stadt Basketball und wurde anschließend Trainer von rent4office, mit denen er 2014 in den ProA-Playoffs gegen Junge spielte, der damals noch Headcoach in Ehingen war. Inzwischen ist Ralph Junge als Trainer und Geschäftsführer das Gesicht des Nürnberger Basketballs und der Mann hinter dem Aufschwung der vergangenen Jahre, während Ides seit 2017 Headcoach in Ansbach ist.

Beim ersten Spiel der neuen Regionaliga-Saison gegen Veitshöchheim zeigte sich, dass die Kooperation für beide Seiten Vorteile bietet. 83:65 gewannen die "hapa Ansbach Piranhas", bester Werfer beim Auftakterfolg war der Nürnberger Christian Feneberg, dem 16 Punkte gelangen. Benjamin Faatz steuerte sieben Punkte bei. Mehr Spielpraxis konnte das Nürnberger Duo bislang nicht sammeln – nach dem ersten Spiel kam der "Lockdown light", der die Regionalliga zu einer Pause zwang.

Derzeit haben Falken und Piranhas also wieder weniger miteinander zu tun – erst recht, seit die Mannschaft der Falcons wegen mehrerer Corona-Fälle in Quarantäne ist.

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