Wäscherei Röder besteht seit über 100 Jahren

27.8.2013, 08:15 Uhr
Wäscherei Röder besteht seit über 100 Jahren

© Armin Leberzammer

„Ich habe es nicht bereut, und das sage ich als Nürnberger“, betont Jürgen Röder. Mit dem Umzug seiner Wäscherei einher gingen große Investitionen von knapp sieben Millionen Euro in Maschinen, Elektronik und Immobilie. Personal wurde trotz fortschreitender Automatisierung nicht abgebaut. „Und wir wollen, dass das auch so bleibt“, sagt Röder.

„Wir“, das sind der 62-jährige Seniorchef, sein 45-jähriger Sohn Thomas als Technischer Leiter und der 47-jährige Neffe Stefan als Geschäftsführer. Letztere sind die nunmehr siebte Generation des Familienbetriebs, der die Wäsche anderer Leute reinigt. Um die eigene muss sich Röders Frau kümmern. „Sie zeigt da zwar wenig Verständnis“, erzählt er augenzwinkernd, „aber so kleine Posten würden wir hier nie wieder finden.“

Bis zu 40.000 Teile werden jeden Tag gewaschen, in erster Linie „Flachwäsche“ aus Hotellerie und Gastronomie: Hand-, Bett- oder Tischtücher. Für die 36 Angestellten ist das trotz aller maschinellen Unterstützung noch immer ein Knochenjob.

„Wir verarbeiten 15 Tonnen Wäsche täglich“, erklärt Röder. Seine Mitarbeiter seien für ihn keine Hilfskräfte, sondern Spezialisten. Dass sie dem Betrieb meist lang die Treue halten – die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt laut Röder bei zehn Jahren – freut ihn. Stolz ist die Geschäftsführung auch darauf, dass die bunt gemischte Belegschaft aus sieben Nationen und mit verschiedenen Religionen „familiär und friedlich“ zusammenarbeitet.

Energieverbrauch gesenkt

Während einige seiner Wettbewerber ihre Wäschereien nach Ostdeutschland, Polen oder Tschechien verlagert haben, bleibt Röder dem fränkischen Standort treu – auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Durch die deutlich kürzeren Transportwege spare er Energie und auf lange Sicht viel Geld.

Argumente, die auch bei der Modernisierung der Wasch-, Trocken- und Bügelanlagen eine wichtige Rolle spielten. Der Energieverbrauch konnte laut Firmenangaben – etwa durch Wärmerückgewinnung – um fast ein Drittel gesenkt werden, ebenso der Wasserverbrauch. Von Heizöl wurde vollständig auf Erdgas umgestellt, Strom wird über Photovoltaik selbst erzeugt.

Bald sollen sich außerdem drei kleine Windturbinen über das Dach der Wäscherei erheben. Deren Energieausbeute sei zwar überschaubar, doch für Jürgen Röder haben sie noch einen anderen Effekt: „Statt Leuchtreklame werben wir mit Windturbinen für unser Unternehmen.“
 

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