Weniger Fördergelder: Wut und Frustration bei Radio Z

13.2.2013, 16:19 Uhr
Andreas Basner macht die Sendung "Lokale Leidenschaften" und fühlt sich persönlich verletzt,  weil sein ehrenamtliches Engagement so mit Füßen getreten wird.

© Harald Sippel Andreas Basner macht die Sendung "Lokale Leidenschaften" und fühlt sich persönlich verletzt, weil sein ehrenamtliches Engagement so mit Füßen getreten wird.

Harald Nehr arbeitet seit 2004 bei Radio Z - ehrenamtlich wie alle Mitarbeiter. Er macht die Sendung "Durchgeknallt", ein Magazin für "Psychiatrie-Betroffene", das zwei Mal in der Woche läuft. "Ich finde es wichtig - gerade für Randgruppen - über das Thema psychische Krankheiten zu berichten und zur Entstigmatisierung beizutragen." Die Stimmung in der Redaktion beschreibt Nehr als "mies" und geht sogar so weit, zu sagen, dass diese Kürzung der Programmförderung der "schleichende Tod von Radio Z ist".

Auch Bernd Pflaum, der die Musiksendung "Kill Me I Wanna See Blood" macht, äußert sich wütend: "Es scheint nicht überraschend zu sein, dass die BLM die in führenden Positionen mit Politikern der CSU und Kirchenvertretern besetzt ist, ein Interesse daran hat, dass Radio Z als frei denkendes, freies Denken zulassendes und staatlich nicht kontrolliertes Medium durch die bislang unbegründete Kürzung der Programmfördergelder an den Rand der Existenz gedrängt wird. Eine 20-prozentige Kürzung ist eine immense Schweinerei, wenn man bedenkt, dass die BLM einen Rekordhaushalt von 38 000 000 Euro hat und bei Radio Z zirka 5000 Euro gestrichen werden. Ein Witz! Ein absoluter Witz!"

 

Andreas Basner macht seit drei Jahren die Sendung "Lokale Leidenschaften" und fühlt sich persönlich verletzt,  weil sein ehrenamtliches Engagement so mit Füßen getreten wird! "In den bis zu 20 Stunden in der Woche, die ich für die Lokalen Leidenschaften aufbringe, bieten wir jungen Bands die Möglichkeit zu lernen, wie sie mit Medienleuten sprechen, wie sie ihre Musik präsentieren, wie sie ein Interview führen, und zwar vom russisch-stämmigen Hip-Hopper bis zum Elektronikfrickler vom Gymnasium. Wie so viele Programme von Radio Z findet sowas auf den anderen Sendern einfach nicht statt! Wo 15 andere Bundesländer diesen überaus wertvollen Beitrag zur Kultur der Region mit zum Teil 6-stelligen Summen unterstützen, schlagen wir uns in Bayern anscheinend mit Technokraten rum, die kein ersichtlichges Interesse am Programm haben, sondern denen es hauptsächlich um Proporz zu gehen scheint. Braucht Nürnberg Radio Z? Jetzt mehr denn je!"

 

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