"Wer nicht hören will": Kommentar zur Ausgangsbeschränkung

20.3.2020, 14:20 Uhr
Das Ziel der Staatsregierung ist klar: Die Ausbreitung der Infektion möglichst verlangsamen.

© Peter Kneffel, dpa Das Ziel der Staatsregierung ist klar: Die Ausbreitung der Infektion möglichst verlangsamen.

Nun knapp schrammt der Freistaat an einer totalen Ausgangssperre vorbei, dem Vorbild Österreichs folgend werden die Zügel in den kommenden zwei Wochen dennoch spürbar angezogen. Erneut sprach der CSU-Chef von einem „Charaktertest für Bayern“.

Das Ziel ist klar: Die Ausbreitung der Infektion möglichst verlangsamen. Genau das ist in den vergangenen Tagen nicht gelungen, im Gegenteil: die Zahlen in Bayern sind signifikant gestiegen, die der Corona-Todesopfer binnen Tagesfrist sogar um 50 Prozent - von zehn auf 15.

Alle das sind gewiss gute Argumente für Söders Vorpreschen. Denn nichts Anderes ist diese Ankündigung. Erneut ist der Freistaat das erste Bundesland, das eine solch drastische Maßnahme verhängt. Wer Söder kennt, weiß, dass Tempo für ihn ein entscheidendes Kriterium seiner Arbeit darstellt.



Ob es angesichts am Wochenende stark sinkender Temperaturen und somit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit von Menschenansammlungen im Freien wirklich nötig war, diese weitere Beschneidung von (Bürger-)Rechten anzuordnen, werden wir nie ohnehin erfahren.

Für das Image des Nürnbergers als national anerkannter Krisenmanager sind die nun eingeleiteten Schritte sicherlich kein Schaden. Für viele Menschen in Bayern sind sie eine Zumutung, die es schlicht und einfach auszuhalten gilt. „Bleiben Sie gesund und bleiben Sie zuhause.“ Diese Worte sind zurzeit das Maß aller Dinge. Es gibt nun nur mehr eine Steigerung im Kampf gegen COVID-19: Die totale Ausgangssperre. Hoffentlich bleibt sie uns erspart!


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