Wer wird Christkind? So werben die Kandidatinnen

31.10.2017, 05:54 Uhr
Wer wird Christkind? So werben die Kandidatinnen

© Foto: Harald Sippel

Besinnlich geht irgendwie anders: Die Bewerberinnen um das Ehrenamt des Nürnberger Christkinds waren während des Abstimmungszeitraums fleißig auf der Straße und im Internet aktiv, um für sich zu werben. Wie sie dabei vorgehen, bliebe ihnen überlassen, sagt Susanne Randel vom städtischen Presseamt, die seit mehreren Jahren die Christkinder betreut.

Eine große Rolle spielen die sozialen Netzwerke. Glück hat, wer dort jemanden mit großer Reichweite kennt. Denn die Werbetrommel rühren hier nicht nur Eltern, Freunde oder manchmal auch die eigene Schule, sondern durchaus auch Vereine wie der HC Erlangen, der sich für eine seiner ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen starkgemacht hat. Und auch die nicht unbekannte "Altneihauser Feierwehrkapell’n" mischt im Wahlkampf mit und rief ihre Fans auf, für eine bestimmte Bewerberin zu stimmen.

Doch Werbung ist natürlich nur das eine, am Ende zählen die tatsächlich abgegebenen Stimmen. Votiert werden konnte per Postkarte, E-Mail, in der Online-Abstimmung auf nordbayern.de oder per Unterschriftenliste. Die Unterschriftenliste ist dabei bei weitem kein neues Hilfsmittel mehr, aber immer noch ein beliebtes und effektives, weiß Randel: "Schon in den vergangenen Jahren standen die Mädchen in der Innenstadt und haben aktiv Menschen angesprochen und um eine Unterschrift gebeten." Sie und ihr Team im Presseamt müssen beim Auswerten später nur darauf achten, dass keine Unterschrift doppelt vorhanden ist, denn jeder Bürger hat nur eine Stimme. "Es kam auch in diesem Jahr vor, dass wir Stimmen gestrichen haben, weil zum Beispiel eine Frau für ihren Mann mit unterschrieben hat. Das geht natürlich nicht", sagt Randel.

Die Christkind-Betreuerin findet, dass die Mittel und Wege, die die Kandidatinnen wählen, um Stimmen zu sammeln, derzeit noch okay sind. "Die Hemmschwellen haben sich verändert, aber für uns ist das so noch akzeptabel." Randel erinnert sich aber auch an einen Fall aus früheren Jahren, der über das Ziel hinausgeschossen ist: Die Bewerberin hatte einen Bekannten bei einem Nürnberger Radiosender und hat dort für sich geworben. "Ich glaube aber, das war von ihr nicht einmal böse Absicht. Nur für uns war öffentliche Werbung über die Medien zu viel", so Randel.

Am Ende drängt sich aber natürlich eine Frage auf, die derzeit nur Susanne Randel beantworten kann, denn bislang kennt nur das Presseamt das Ergebnis der öffentlichen Abstimmung: Sind die Bewerberinnen mit der meisten Werbung denn jetzt auch unter den letzten sechs, die in der Endauswahl vor die Jury treten? So viel kann Randel verraten: "Nein. Es gab Kandidatinnen, die wenig Werbung gemacht haben, am Schluss aber nicht weniger erfolgreich waren."

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