Ermittlungen laufen

Wie im Videospiel: Raser flüchtet vor Polizei durch Nürnberg und Fürth - und baut dann Unfall

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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13.1.2023, 12:00 Uhr

Es ist eine Pressemitteilung des Polizeipräsidium Mittelfranken, die es durchaus in sich hat. Der Reihe nach. Von Donnerstag (12.01) auf Freitag (13.01) fällt der Fürther Verkehrspolizei ein brauner Suzuki mit überhöhter Geschwindigkeit auf. Im Bereich der Fürther Straße in Nürnberg will die Polizei den Fahrer zur Rede stellen. Dann jedoch eskaliert die Situation: Statt anzuhalten, als die Beamten Blaulicht und Martinshorn aktivieren, drückt der 41-Jährige das Gaspedal durch. Der Mann rast einfach von dem Streifenwagen davon.

Weil mehrere Versuche, den Wagen zu stoppen, scheiterten, wurden weitere Streifen zur Unterstützung angefordert. Der Mann setzte seine Flucht „mit teils massiv überhöhter Geschwindigkeit fort“. Was nun folgte, waren Szenen wie in einem Videospiel: Der Suzuki raste rund 20 Kilometer weiter quer durch die Stadt – sogar bis nach Fürth ins westliche Stadtgebiet. Hier endete die Flucht des Mannes dann jedoch abrupt. In der Veitsbronner Straße / Breiter Steig in Fürth-Burgfarrnbach kam der Flüchtige laut Polizei alleinbeteiligt mit seinem Fahrzeug von der Fahrbahn ab. Wie durch ein Wunder verletzte sich der 41-Jährige hier nur leicht. Noch vor Ort wurde er festgenommen.

Ein Promille und keinen Führerschein

Wohl einer der Gründe, warum der Mann das Weite suchte: Ein durchgeführter Alkoholtest ergab über ein Promille. Das war jedoch nicht alles: Zudem hatte er gar keinen Führerschein. Auch das Fahrzeug des Bleifußes wurde sichergestellt. „Während seiner rücksichtslosen Fahrt erreichte der Pkw-Fahrer Geschwindigkeiten von teilweise weit über 100 km/h, fuhr streckenweise entgegen der Fahrtrichtung und überfuhr mehrere rote Ampeln“, erklärt die Polizei weiter. Das hier kein Mensch ernsthaft zu Schaden kam – es gleicht einem Wunder. Für den Mann hat diese Flucht nun ein Nachspiel: Er muss sich unter anderem wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der Trunkenheit im Verkehr verantworten. Die weiteren Ermittlungen werden von der Verkehrspolizei Nürnberg geführt.

Die Beamten bitten Personen, die den Vorfall beobachtet haben, sowie Verkehrsteilnehmer, die durch das rücksichtlose Fahrverhalten des 41-Jährigen genötigt, gefährdet oder gar geschädigt wurden, sich bei der Verkehrspolizei Nürnberg unter der Rufnummer 0911 6583-1530 zu melden.


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