Wirbel um Frankenschnellweg: Vogel kontert Fürther Kritik

11.5.2019, 05:42 Uhr
Wirbel um Frankenschnellweg: Vogel kontert Fürther Kritik

© Eduard Weigert

Nach der Kritik der Fürther Verkehrsexperten an dem Gutachten über den Ausbau des Frankenschnellwegs sichert Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel zu, dass noch offene Fragen beantwortet – "und widerlegt" – werden. Vogel wundert sich, dass sich die Kollegen nicht früher an Nürnberg gewandt haben. Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung und Stadtbaurätin Christine Lippert sorgen in der Causa derweil für Irritationen.


Gutachten unzureichend? Wieder Ärger um Frankenschnellweg


"Der Prognosehorizont 2030 wurde beim Scopingtermin bei der Regierung von Mittelfranken am 29. Juni 2015 festgelegt und ist für uns verbindlich", erläutert Vogel. Fürther Experten haben in einer Stellungnahme für den Bauausschuss moniert, dass der Prognosehorizont 2030 nicht weit genug in die Zukunft reicht und eine Verlängerung um fünf Jahre ins Spiel gebracht.

Wirbel um Frankenschnellweg: Vogel kontert Fürther Kritik

© Foto: Christine Dierenbach

Man geht in der Nachbarstadt davon aus, dass durch den Ausbau mehr Verkehr entsteht als im Gutachten angegeben und rechnet mit mehr Lärm für die Anwohner. Daher müsse auch der Lärmschutz ausgeweitet werden. Der Bauausschuss des Fürther Stadtrats hat die Kritik einstimmig abgesegnet und Nürnberg zum handeln aufgefordert.

Auch Jung und Lippert melden sich zu Wort

Bürgermeister Christian Vogel verteidigt aber die Lärmmessungen. Es sei genau beschrieben, auf welcher Rechtsgrundlage die Berechnungen erfolgt seien, welches Programm verwendet und was untersucht worden sei. Die Ergebnisse seien in Tabellenform in den Unterlagen erhalten. Aufgeführt seien Straße, Hausnummer, Stockwerk und Fassade. "So sieht jeder Bürger genau, ob und wo er Anspruch auf passiven Lärmschutz hat." Nicht richtig, so Vogel, sei die Behauptung, dass die verkehrsanziehende Wirkung des ausgebauten Frankenschnellwegs nicht berücksichtigt worden ist.

Nach der Berichterstattung über die Kritik aus Fürth sahen sich nun Jung und Lippert offenbar genötigt, sich zu Wort zu melden. Offenbar ist die Kritik in Nürnberg nicht gut angekommen. "Die Stadt Fürth begrüßt den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs auf Nürnberger Stadtgebiet ausdrücklich als wichtige infrastrukturelle Maßnahme für die ganze Metropolregion." Man wünsche sich einen möglichst zeitnahen Baubeginn und die ebenso zeitnahe Realisierung des Vorhabens, heißt es in der Erklärung.

Die im Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth am Mittwoch aufgeworfenen Fragestellungen zu Details der Baumaßnahme, wie Lärmschutz und Verkehrsprognose würden zwischen den beiden Nachbarn Fürth und Nürnberg einvernehmlich erörtert und einer gemeinsamen Lösung zugeführt. Das las sich allerdings in der ausführlichen Vorlage für die Fürther Stadträte noch ganz anders.

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