Wohlfahrtsverbände warben mit Flashmob für Pflegeberuf

12.5.2018, 16:37 Uhr
Mit Info-Ständen und Mitmach-Aktionen warben verschiedene Wohlfahrtsverbände am Samstag für die Arbeit in der Pflege.

© Günter Distler Mit Info-Ständen und Mitmach-Aktionen warben verschiedene Wohlfahrtsverbände am Samstag für die Arbeit in der Pflege.

Wer andere pflegt, ist körperlich wie psychisch gefordert. Dafür schätzen viele den unmittelbaren Kontakt mit Menschen, Zuwendung und Dankbarkeit. Bis 16 Uhr konnten die Besucher sich informieren. Den Auftakt markierte ein Flashmob mit Musik und Tanz, der anschließend an verschiedenen Plätzen in der Innenstadt wiederholt wurde, um die Neugier auf das Geschehen am Heilig-Geist-Haus zu wecken. Da gab es - von Bildern aus einem Wettbewerb "Ich pflege gerne" bis zu einem "Tower of Power" – nicht nur viel zu sehen, sondern auch einiges auszuprobieren.

Simulieren, wie sich das Alter anfühlt

Kraft und Geschick forderte zum Beispiel ein Rollstuhlparcours. Und ein Simulationsanzug vermittelte ein Gefühl davon, wie schwer Menschen im Alter manche Bewegungen fallen. Handmassage und Aromatherapie sind nur zwei "Bausteine" im Spektrum von Angeboten, die den Alltag in Betreuungseinrichtungen erleichtern sollen. Denn natürlich geht es bei dem Programm um mehr als Information und Werbung für die Pflege.

Denn wie attraktiv die Berufe und Arbeitsfelder auch sind oder sein sollten - um die Anerkennung in der Gesellschaft ist es längst nicht so gut bestellt, schon gar nicht in der Altenpflege. Deshalb trommeln die Wohlfahrtsverbände seit Jahren für eine Aufwertung der Pflegeberufe, die sich natürlich auch in einer besseren Entlohnung zeigen muss. Dabei wird nicht allein darum gerungen, was auf Gehaltszetteln steht, sondern vor allem um eine bessere Personalausstattung auf den Stationen – denn vor allem die Arbeitsbedingungen machen vielfach den Beschäftigten ebenso zu schaffen wie den von ihnen Versorgten.

Zehntausende Fachkräfte fehlen

Nach Berechnungen der Gewerkschaft ver.di fehlen in deutschen Krankenhäusern 70.000 Fachkräfte; allein für eine angemessene und sichere Versorgung in der Nacht wären 19.500 Stellen erforderlich. An einem Strang zogen daher Samstag Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Rotes Kreuz, Diakonie und der Paritätische Wohlfahrtsverband, auch der VdK und der Stadtseniorenrat waren mit von der Partie. Für den 20. Juni plant die Gewerkschaft ver.di eine bundesweite Demonstration von Beschäftigten in der Pflege in Düsseldorf, wo sich dann die Gesundheitsminister treffen. 

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