Wöhrder See: Müll und Gänse machen Ärger

4.9.2017, 05:59 Uhr
Tüten, Flaschen, Tetra-Pack: Diese Dinge gehören eigentlich in und nicht neben den Mülleimer. Eine Seltenheit ist dieser Anblick rund um die Badebucht am südlichen Wöhrder See jedoch nicht.

© NN Tüten, Flaschen, Tetra-Pack: Diese Dinge gehören eigentlich in und nicht neben den Mülleimer. Eine Seltenheit ist dieser Anblick rund um die Badebucht am südlichen Wöhrder See jedoch nicht.

Das staatliche Wasserwirtschaftsamt verweist auf die Baustelle im Umfeld und regelmäßige Reinigungen, aber auch auf Zuständigkeiten, die mit dem städtischen Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) abgesprochen wurden und die seit Mitte August gelten.

Das klare, erfrischende Wasser in der Badebucht unterhalb des Norikus-Komplex ist eine Attraktion. Und die wird gerade an heißen Sommertagen nicht nur von Anwohnern genutzt. "Wir mussten sie vergangenen Sommer öffnen", sagt Ulrich Fitzthum, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes, mit Blick auf die begehrlichen Blicke der Zaungäste. Wohl wissend, dass der "Strand" vor der Badebucht damals nur ein Provisorium sein konnte, weil außenrum noch viel für die "Wasserwelt Wöhrder See" gebaut wird.

Als Konsequenz habe seine Behörde damals die Reinigung des Ufers und bei Bedarf auch der Wasserflächen der Badebucht übernommen. Dies sei auch in diesem Sommer noch lange "täglich außer sonntags" geschehen. Nachdem Mitte August aber die Arbeiten an der Norikus-Bucht vollendet wurden, seien die Zuständigkeiten für die Anlagen nun so geregelt, "dass Sör für die Freiflächen und das Wasserwirtschaftsamt für die Wasser- und Uferbereiche zuständig ist".

Diese Absprache bestätigt Sör-Mitarbeiter André Winkel. Er betont zugleich, dass Trupps der Noris Inklusion für die Stadt am Wöhrder See tätig sind. Zweimal die Woche werden Abfallkörbe geleert, Dixi-Klos gereinigt und die Freiflächen saubergemacht. Mit Blick auf das Beschwerdetelefon habe es "eigentlich keine großen Probleme gegeben", sagt Winkel, der zur Badebucht sagt: "Die Leute schätzen sie und achten drauf."

Schräge Hecken als Schutz

Beim Gänsekotproblem verweist man bei Sör auf die geltenden Vorschriften des Naturschutzgesetzes, die ein aktives Vertreiben verbieten. Laut Fitzthum werden nach Absprache mit den Verbänden nächstes Jahr am Oberen Wöhrder See noch "Ausweichflächen" für die Grau- und Kanadagänse entstehen. Im Gegenzug sollen bei der Badebucht Hecken schräg gepflanzt werden, so dass die Gänse nicht mehr die Wasserfläche sehen können.

Ansonsten ist klar: Da die Arbeiten von Sör für den neuen Wasserspielplatz mindestens bis Mai 2018 laufen, wird auch der südliche Geh- und Radweg, der als Bautrasse gilt, erst danach wieder zur Verfügung stehen. Wenn alles gut läuft, sollen bis zum Sommer 2018 laut Winkel auch die restlichen Wege rund um den westlichen Leitdamm-Zugang, die bisher nur grob geschottert sind, fertig hergerichtet sein. Zudem werden im Umfeld noch Bäume gepflanzt. Offen ist derweil, wann die geplante Umweltstation neben dem östlichen Rand des Leitdamms realisiert wird.

Klar ist ansonsten: Irgendwann im November muss der Leitdamm wieder mit Rücksicht auf die "Vogelruhe", so Fitzthum, geschlossen werden. Danach wird es auf der Südseite des Sees erst mal keinen durchgehenden Seeweg geben. Und was den Müll am Südufer angeht, ist laut Fitzthum die Unterstützung von fleißigen Helfern in Sicht: Am 16. September läuft eine Abfallaktion im Rahmen eines "Social Day" der Sparkasse Nürnberg.

Verwandte Themen


10 Kommentare