Zerknauscht und süß: Nürnberg feiert großes "Mops-Volksfest"

9.9.2018, 17:40 Uhr
Zerknauscht und süß: Nürnberg feiert großes

© Giulia Iannicelli

Zerknautschtes Gesicht, hechelnde Zunge, wuchtiger Körperbau: Eine echte Schönheit ist der Mops nicht. Doch darauf legen ihre Frauchen und Herrchen nicht wirklich großen Wert.

Natürlich lieben sie die "Knuddel-Optik", noch mehr kommt es ihnen aber auf etwas anderes an: "Er hat einfach ein unheimlich liebes, anhängliches Wesen", loben Reinhold und Monika Kreuzer aus der Oberpfalz ihren "Goldschatz". Sie hatten bisher einen Schäferhund und einen Labrador. Was auch nicht ganz unwichtig ist: "Wir haben jetzt wieder mehr Platz in unserem Bett", meint Reinhold Kreuzer, denn der Labrador machte sich immer breit, der Mops kringelt sich ganz klein zusammen.

Liesa Neyman erfüllte sich mit „Penny“ einen Kindheitstraum: "Als kleines Mädchen habe ich oft die Fee Pocahontas angeschaut, die hatte einen Mops — und ich wollte auch unbedingt einen", erzählt die 28-jährige Büroangestellte, die bei dem "Mops-Volksfest" einen Stand mit selbst angefertigten Hunde-Geschirr anbietet. Die Gurte sind dem Volksfest entsprechend in Trachtenform gehalten: "Jenny" glänzt mit rosa Geschirr, das mit Stoff-Rosen verziert ist, für Rüden gibt es blaue Halterungen.

"Rudi" sucht Mops-Bekanntschaften

Bei dem mittlerweile fünften Treffen des Vereins "Mopsliebende" ist richtiger Volkfesttrubel: Es gibt eine Tombola, ein Mopsrennen, Hundefutter in Lebensmittel-Qualität, wie die Anbieter eigens betonen, und wunderbar weiche Kissen, auf den Möpse genüsslich ausruhen.

Was auffällt: Viele der knuffigen Vierbeiner laufen frei, ohne Leine herum. Haben die Besitzer keine Angst, dass sie sich mit Artgenossen zoffen oder einfach davonlaufen? "Überhaupt nicht, sie kommen freiwillig wieder, wenn sie herumgetollt haben", meint Eve Lauginiger entspannt, während sich ihr neunjähriger "Gismo" ausgiebig kraulen lässt. Ihr kleiner "Rudi" ist derweil unterwegs, um andere Mops-Bekanntschaften zumachen.

"Aber Möpse sind friedlich"

Die Ausgeglichenheit und Freundlichkeit ist für Karin Martin, Organisatorin des "Mops-Volksfests" das Entscheidende, warum sie zu dieser Hunderasse gefunden hat: "Wenn hier Schäferhunde unter sich wären, was meinen Sie, was da los wäre!", sagt die 54-Jährige, "aber Möpse sind friedlich, anhänglich, auf Harmonie aus. Ich bin ihnen total verfallen."

Mittlerweile ist Martin Besitzerin von drei Möpsen, die sie teilweise zu Therapiehunden ausbilden ließ. Die Trainerin hatte zwar etwas skeptisch geschaut, als zwischen Golden Retriever, Labrador und Schäferhunden plötzlich der Mops auftauchte.

Doch das knautschgesichtige Etwas erwies sich als Naturtalent: Wenn er als Therapiehund Senioren in Altenheimen besucht, bekommt er Streicheleinheiten ohne Ende: Geduldig und zufrieden lässt es der Mops über sich ergehen - und er genießt die zärtliche Zuwendung.

Nürnberg stand am Wochenende ganz im Zeichen des Hundes: Während in Sündersbühl die Möpse los waren, gab es im Stadion jede Menge Schäferhunde zu sehen

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