SEK-Einsatz in Nürnberg: Zwei Menschen auf offener Straße erschossen

21.11.2020, 15:40 Uhr
Dieses Foto zeigt die Szenerie in der Bibertstraße.

© NEWS5 / DESK, NEWS5 Dieses Foto zeigt die Szenerie in der Bibertstraße.

Schwerbewaffnete Kräfte der Polizei patrouillieren am Samstagvormittag durch Gebersdorf. In einem eher beschaulichen Wohngebiet am Stadtrand kam es hier zu Schüssen. Eine Frau wurde wohl auf offener Straße erschossen, eine Streife fand sie gegen 10.45 Uhr leblos in der Bibertstraße vor. Die Leiche eines Mannes wurde auf dem Fahrersitz eines Taxis gefunden. Ob es sich um einen Taxifahrer handelt, ist allerdings noch unklar. Unmittelbar nach der Tat konnte die Polizei einen Verdächtigen festnehmen, "widerstandslos", wie Sprecherin Janine Mendel auf nordbayern.de-Nachfrage sagt. Er habe nicht versucht zu flüchten.

Das Areal wurde abgeriegelt, ein Teilstück der Bibertstraße im Stadtteil Gebersdorf ist immer noch gesperrt. Zum Motiv kann die Polizei derzeit noch keine Angaben machen, so die Sprecherin. Nach ersten unbestätigten Informationen soll es sich jedoch um einen Streit im privaten Bereich gehandelt haben, vieles spricht für eine Beziehungstat. "Die genauen Hintergründe sind aber noch unklar", betont Präsidiumssprecherin Mendel. Gerüchte, wonach es sich bei den Opfern um ein Paar handeln soll, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es derzeit nicht.

Wie viele Schüsse fielen, ist unklar

Wie viele Schüsse abgegeben wurden, ist ebenso unklar. Man habe aber eine Kurzwaffe gefunden, bei der es sich mutmaßlich um das Tatwerkzeug handelt, so die Polizei. Der Mann, der bald von der Kriminalpolizei vernommen werden soll, trug sie nicht bei sich - er soll versucht haben, sie loszuwerden. Gegen ihn wurde bereits ein Haftbefehl beantragt.

In einem Taxi wurde eine der Leichen gefunden.

In einem Taxi wurde eine der Leichen gefunden. © ToMa/Grau

Mittlerweile ist die Mordkommission vor Ort, die Spurensicherung hat am Tatort ihre Arbeit aufgenommen. Die Polizei geht von einem zweifachen Tötungsdelikt und damit von einem Gewaltverbrechen aus. Notfallseelsorger betreuen aktuell die Angehörigen der Opfer. Die Leichen werden in den kommenden Tagen wohl obduziert. Die Ermittler erhoffen sich davon weitere Erkenntnisse.


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