Überraschende Absage des Bayerischen Rundfunks

Aus dem Rennen

14.12.2021, 11:48 Uhr
Aus dem Rennen

Nachdem im Januar 2020 die Route der 31. BR-Radltour bekannt gegeben wurde, war in Feucht die Freude groß. Die traditionelle Tour sollte nämlich nach dem Start im oberpfälzischen Cham und den Etappen in Kelheim, Freising, Aichach und Dietfurt in der Marktgemeinde enden. Bekannt gegeben wurde die insgesamt etwa 500 Kilometer lange Route damals im Hofbräuhaus in München unter Beisein des damaligen Bürgermeisters Konrad Rupprecht. In Feucht sollte als letzte Etappe eine große Abschlussparty veranstaltet werden. Dazu sollte es auch ein hochkarätiges Open-Air-Konzert mit freiem Eintritt geben.

Doch der Ausbruch der Corona-Pandemie in den darauffolgenden Wochen und Monaten durchkreuzte die Pläne. Das Virus traf Deutschland hart und machte Großveranstaltungen wie die BR-Radltour unmöglich. Immerhin waren alleine 1100 Teilnehmerplätze vorgesehen, von den Fest- und Konzertbesuchern ganz zu schweigen. So verschob sich die Tour auf 2021, in dem die Durchführung wegen Corona auch nicht möglich war.

Erst Streit, dann Absage

Zusätzlich zu den pandemischen Gegebenheiten gab es innerhalb des Feuchter Marktgemeinderates Streitigkeiten über die Kosten der Abschlussparty. Die Feuchter SPD befürchtete eine zu hohe finanzielle Belastung und wollte die geplante Großveranstaltung deshalb verhindern. Letztendlich konnte man sich trotzdem einigen, mit der Prämisse, dass die Kosten für die Kommune 35 000 Euro nicht überschreiten.

Vor kurzem bekam der Markt Feucht jedoch einen Anruf von den Verantwortlichen des BR mit einer Hiobsbotschaft: Feucht kommt als Endetappe der Radltour 2022 nicht mehr in Frage. Außerdem ist die Marktgemeinde nicht einmal als Zwischenstopp eingeplant. Den Hauptgrund für die Absage sieht Bürgermeister Jörg Kotzur in der Corona-Pandemie und in den Rahmenbedingungen des geplanten Events. "Die Veranstalter haben sich dagegen entschieden, weil die Sicherheitsmaßnahmen in Feucht als Location schwierig sind", erklärt er. Desweiteren gesellen sich laut Kotzur noch Umweltgründe dazu, weil viele Stromaggregate hätten aufgestellt werden müssen.

"Es ist wirklich schade"

Der Bürgermeister bedauert, dass es nun so gekommen ist: "Es ist wirklich schade, weil wir die Radltour gerne in das kommende Landkreisjubiläum aufgenommen hätten." Einen Lichtblick gibt es aber: "In Zukunft sind wir trotzdem im Gespräch. Feucht ist also nicht ganz aus dem Rennen und wir haben die Chance, in den nächsten Jahren eine große Sause zu machen." Der aktualisierte Routenplan für das kommende Jahr wurde seitens des Bayerischen Rundfunks noch nicht veröffentlicht.

Auch Feuchts Altbürgermeister Konrad Rupprecht bedauert, dass Feucht in den Planungen der BR-Radltour 2022 nicht mehr berücksichtigt wird. "Es ist wirklich schade, weil die Abschlussveranstaltung eine tolle Geschichte ist, aber es scheint, dass Feucht in das Programm nicht mehr reinpasst", sagt er. Für Rupprecht war die Radltour schon in den vergangenen Jahren ein Herzensanliegen, weil er sie als Chance für die Marktgemeinde einschätzt. "Es hätte Feucht besser ins Gespräch bringen können und wäre auch für die Bevölkerung positiv gewesen, also gut für außen und für innen", erklärt er.

Ob die Absage etwas mit den Streitigkeiten zu den Kosten im Marktgemeinderat zu tun hat, sei schwer abzuschätzen. "Es könnte aber sein, dass die Veranstalter lieber dorthin gehen wollen, wo nicht gestritten wird", munkelt er. Andere Gründe seien aber ebenso wahrscheinlich. Ohnehin ist sich Rupprecht darüber im Klaren, dass die Veranstaltung mit einem großem Aufwand in Verbindung steht, "man muss es aber im Verhältnis sehen, was es uns bringt", stellt er klar.

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