"Höchstinteressant"

Business und Brötchen: Unternehmensfrühstück stößt auf große Begeisterung

27.10.2021, 11:50 Uhr
Business und Brötchen: Unternehmensfrühstück stößt auf große Begeisterung

Wie wichtig der persönliche Austausch für die Firmenchefs und weiteren Verantwortlichen unter 3 G plus-Bedingungen war, war zu spüren: Kaum hatten die überwiegend Männer die Fackelmann-Welt betreten, bildeten sich schnell Grüppchen und entwickelten sich muntere Gespräche. Während einige freudig bekannte Gesichter entdeckten, lernten sich andere über gemeinsame Bekannte erst neu kennen; wieder andere standen zunächst beobachtend an der Seite.Rasch war nicht nur Reichel in Gespräche vertieft: "Es ist wichtig zu hören, wie andere mit den akuten Themen wie Energiepreisen, Preissteigerungen oder Lieferketten umgehen." Das Miteinanderreden zählte auch für Mario Fürst von Klosterkitchen: "Ich finde ja den Inhalt des Vortrags über Digitalisierung spannend."

Von Experten lernen

Damit befasst sich Haushaltswaren- und Badmöbelhersteller Fackelmann bereits seit einigen Jahren. "Hier können wir von einem Experten lernen", erklärte Wirtschaftsförderer Frank Richartz den Hintergedanken der Veranstaltung. Schließlich sei der Mittelstand von der digitalen Transformation in seiner Gänze betroffen.Doch wie könne man das geschickt meistern? Das weiß Alexander Fackelmann. Sein Unternehmen hat unter anderem personell in die Verknüpfung von realer und digitaler Welt investiert. Eine eigene SocialMedia-Managerin betreut die Community auf Instagram, sucht Themen und arbeitet mit Influencern zusammen. Diese zeigen die Fackelmann-Produkte in der Praxis und geben zugleich Tipps fürs Kochen und Backen.

Überall erreichbar

Vergessen hat Fackelmann aber die echte Einkaufswelt nicht. Hierbei gehe es ums Erleben, ums "Touch and feel", wie er es nennt. Die Ausrichtung der Firma beschreibt Fackelmann als Omni-Channel-Konzept: dem Kunden also sämtliche Möglichkeiten geben, an die Waren zu gelangen.Unter anderem das half dem Mittelständler durch die Corona-Krise. "Laut der Auskunft der Banken sind all unsere Unternehmen im Landkreis weitgehend stabil", freute sich Landrat Armin Kroder. Das liege auch an der "vorbildlichen sozialen Absicherung in Deutschland", sprich der Kurzarbeit.Auch die negativen Auswirkungen blendete Kroder nicht aus: So sei Bolta unverschuldet in die Insolvenz gerutscht. Einer der Gründe: der Produktionsrückgang bei den Herstellern durch den Chipmangel. Dabei betonte Kroder jedoch, dass die Unternehmerfamilie zusammenstehe. Das zeigte sich auch beim Gedenken an den beim Hubschrauberabsturz tödlich verunglückten Frank Merkel, Chef der gleichnamigen Umweltdienste.

Im Wachsen

Trotz aller Herausforderungen würden sich die Firmen in verschiedener Weise im Landkreis engagieren. Als Beispiele nannte der Landrat hier die PCR-Pooling-Tests für die Schulen sowie das Projekt "NachhilFee". Auch das trage neben relativ günstigen Lebensbedingungen, sehr guter Anbindung, Naherholung und Natur zur Attraktivität des Landkreises bei, ist Kroder überzeugt: "Das Nürnberger Land wächst beständig."Obwohl viele Firmeninhaber die Digitalisierung beschäftigt und viele Themen in den Unterhaltungen immer wieder vorkamen, so machten sich auch Unterschiede in den Schwerpunkten bemerkbar: Nachhaltigkeit war für die einen ein Hauptanliegen, für andere uninteressant.Daher wünschte sich Markus Gaibl von der Kaffeewerkstatt Kucha ein anderes Herangehen: "Vielleicht könnte ja jeder in einem Satz sagen, was ihn bewegt." Wer sich fit in dem Bereich fühle, könne im Nachhinein den direkten Kontakt suchen. Auch eine Form des Lernens von Experten – und davon gibt es im Landkreis Nürnberger Land viele.

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