Krankenhausverkauf in Hersbruck

Chance für ein ressourcen- und klimaschonendes Bauprojekt

15.3.2023, 19:00 Uhr
Das Gebäude erhalten, in bezahlbaren Wohnraum umbauen und das Parkgelände für die Allgemeinheit nutzbar machen - das wünscht sich eine Interessengemeinschaft aus Hersbrucker Bürgerinnen und Bürger. Am Bieterverfahren aber will sich die Gruppe nicht beteiligen, weil sie sich keinerlei Chancen ausrechnet.  

© privat Das Gebäude erhalten, in bezahlbaren Wohnraum umbauen und das Parkgelände für die Allgemeinheit nutzbar machen - das wünscht sich eine Interessengemeinschaft aus Hersbrucker Bürgerinnen und Bürger. Am Bieterverfahren aber will sich die Gruppe nicht beteiligen, weil sie sich keinerlei Chancen ausrechnet.  

Die Interessengemeinschaft Hersbrucker Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Erhalt des ehemaligen Hersbrucker Krankenhauses einsetzt und einen drohenden Abriss des Gebäudes verhindern will, appelliert noch einmal in einer Pressemitteilung an Bürgermeister Robert Ilg und den Stadtrat, dass die ihre Gestaltungsmöglichkeiten nutzen mögen.

Der Großteil des Grundstücks an der Großviehbergstraße ist derzeit als „Sondernutzungsgebiet Krankenhaus“ ausgewiesen. Eine mögliche Umwidmung, etwa in ein Wohngebiet, fällt wie bereits berichtet in die Zuständigkeit des Bauausschusses beziehungsweise Stadtrats.

„Wir fordern daher Bürgermeister Robert Ilg und den Stadtrat eindringlich auf, zu verhindern, dass in Hersbruck statt eines städtebaulichen Leuchtturmprojektes ein bayernweit beachtetes Negativbeispiel für das „Kasse machen“ von Grundeigentümern und Investoren entsteht“, heißt es in der Pressemitteilung, die Richard Mergner, Erdmute Lipper und Harald Schmutzler unterzeichnet haben.

Interessen der Stadt und Bürger berücksichtigen

Sie sind davon überzeugt, dass das Ensemble eine Chance biete für eine neue Wohnnutzung, welche die historische Bedeutung des Gebäudes mit einer modernen Stadtentwicklung und einer klima- und ressourcenschonenden Baukultur verbindet.

Für sie sei es daher nicht hinnehmbar, wenn die Stadt Nürnberg und ihr Oberbürgermeister Marcus König als letztlich Verantwortlicher für die Krankenhausgesellschaft als Tochter des Klinikums Nürnberg nun versucht, das Krankenhausgelände meistbietend zu verkaufen, ohne die Interessen der Stadt Hersbruck mit einem gemeinsamen Wettbewerb oder einer möglichen Konzeptvergabe zu berücksichtigen.

Affront gegen Ursprungsidee

Hier führen Mergner, Lipper und Schmutzler auch die Geschichte des Grundstücks an, das der ehemalige Hopfenhändler Christoph Schmidt am 13. März 1905 der Stadt Hersbruck zur Errichtung eines Krankenhauses schenkte. Vor diesem Hintergrund sei „schon die Aufgabe der Krankenhausnutzung skandalös“, schreiben sie.

Und weiter: „Das nun ausgerechnet dieses Grundstück ohne Einbeziehung der Bürger dem freien Markt überlassen werden soll, wäre ein weiterer Affront.“

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