Abriss am Laufer Kunigundenberg

Ein Stück Laufer Geschichte wird abgerissen

10.12.2021, 13:06 Uhr
Stück für Stück nagt sich ein Bagger mit einer Abbruchschere durch Wände und Betondecken

© Sichelstiel Stück für Stück nagt sich ein Bagger mit einer Abbruchschere durch Wände und Betondecken

Damit verschwindet ein Stück Laufer Geschichte: Schon immer war die Gaststätte im Besitz der Kommune. 1971 errichtete die Stadt den Bau neu, mit Kegelbahn, Saal und Terrasse, mit Gastronomie und 15 Fremdenzimmern. Unter dem Sportler und Investor Joe Zinnbauer wurde daraus das "K3" samt Diskothek. Zuletzt wohnten Asylbewerber auf dem Hausberg der Laufer, danach stand die Gaststätte leer.

"Dass wir ein Gebäude in dieser Größenordnung abreißen lassen, ist für uns nicht alltäglich", sagt Carsten Pillich vom Laufer Bauamt. Bis nächste Woche, schätzt er, wird es dauern, bis keine Wand mehr steht. Übrig bleibt nur "Haufwerk": Berge unterschiedlichen Materials. Diese werden auf Schadstoffe untersucht. Falls möglich, möchte die Stadt das Areal mit Teilen des Baumaterials verfüllen – schließlich hat das Gebäude einen großen Keller, in dem einst die Diskothek untergebracht war. Auch er muss weichen.

Von den Holzdecken bis zum Estrich: Bereits im November wurde das zuletzt ungenutzte Gebäude entkernt

Ein Stück Laufer Geschichte wird abgerissen

© Sichelstiel

Entstehen soll eine mit Mineralbeton befestigte Fläche, auf der im kommenden Jahr der alte und neue Biergartenpächter Jürgen Eichenmüller seine Gäste bewirten kann. Nötig ist diese Interimslösung, weil der Bagger im Anschluss weiterziehen soll auf die andere Seite der Kunigundenkirche. Dort wird das bisherige Biergartengebäude abgerissen. Es gibt bereits Pläne für einen Neubau, ebenerdig und rund 300 Quadratmeter groß, mit Küche und Spülküche, Kühlraum, Ausgabestationen, Sanitäranlagen und Lagerräumen.

Ungewiss ist hingegen, ob es wieder eine Gaststätte geben wird. Die Entscheidung darüber wurde "aufgrund der derzeitigen finanziellen Lage, der Menge der anstehenden Projekte und der durch die Corona-Pandemie angeschlagenen Gastronomiebranche" vom Stadtrat vertagt. Dennoch heißt es, dass eine erneute Bebauung eine "Option" bleibe.

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