Konzert an der Opernakademie

Eine italienische Nacht in Henfenfeld

Johann Dechant

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29.6.2022, 13:00 Uhr
Tenor Ricardo Tamura und Sopranistin Nádia Zanotello präsentierten Werke von Giacomo Puccini.

© Johann Dechant Tenor Ricardo Tamura und Sopranistin Nádia Zanotello präsentierten Werke von Giacomo Puccini.

Deutlich mehr Publikum als in den letzten Konzerten war gekommen, um den brasilianischen Tenor zu hören. Den Weltbürger, der fünf Sprachen fließend spricht, kennt Denette Whitter seit 1995, als beide in Zürich arbeiteten. Auch Nádia Zanotello, ebenfalls Brasilianerin, ist dem hiesigen Publikum durch zahlreiche Auftritte bestens bekannt. Bei diesem Konzert übernahm sie die Rolle der Floria Tosca. Whitter führte durch das Programm und übernahm den Part am Klavier.

Giacomo Puccini machte mit seinen Opern im ausgehenden 19. Jahrhundert den Verismo populär. Im Jahr 1900 wurde die Oper Tosca uraufgeführt.

Tamura zeigte sich in der Rolle des Malers Mario Cavaradossi, der mit „Recondita armonia“ seine Liebe zu Tosca gesteht. Schon mit den ersten Tönen entfaltete sich sein fantastischer Tenor. Als Tosca sang Nádia Zanotello „Mario, Mario, Mario!“, aus dem heraus sich ein herrliches Duett entwickelte. Sopran und Tenor vereinten sich ebenbürtig in einem wunderschönen Gesang.

Als instrumentales Intermezzo spielte Denette Whitter „Foglio d’album“. Das Klavierstück ist eines der wenigen, die Puccini schrieb.

Aus Puccinis erster Oper „Le villi“ sang Tamura „Torna ai felici di“ und zeigte dazu viel Leidenschaft. Mit Arien aus „Turandot“ und „Manon Lescaut“ endete der erste Programmteil.

Gesang für die Heimat

Mit bekannten schmeichelnden Weisen eröffnete Tamura den zweiten Teil. Werke des Neapolitaners Ernesto de Curtis, die er seiner Heimatstadt widmete, begeisterten das Publikum. Für sein „Torna a Surriento“ gab es Bravo-Rufe.

Zum Abschluss gab es nochmals „Tosca“ mit Liedern vom dramatischen Ende. Tamura und Zanotello sangen dabei nicht nur fantastische, sondern zeigten auch differenzierte Schauspielkunst. Mit einem tosendem Beifall forderten die Gäste eine Zugabe. Die gab es dann in Form von „O sole mio“. Aus dem Tenorsolo wurde ein bezauberndes Duett – einfach Bella Italia.

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