"Nur Geplapper": Experte über Gentrifizierung in Goho

11.7.2019, 15:25 Uhr
"Gentrifizierung ist nur Geplapper", sagt Gerhard Frieser vom Eigentümerverband Haus und Grund über die Wohnsituation in Gostenhof.

© Michael Matejka "Gentrifizierung ist nur Geplapper", sagt Gerhard Frieser vom Eigentümerverband Haus und Grund über die Wohnsituation in Gostenhof.

"Der Strukturwandel dort ist eine normale Entwicklung", sagt Frieser zur Wohnsituation in Gostenhof. Von Gentrifizierung könne nicht die Rede sein, sagt er und verweist unter anderem auf die Wohnungsmarktbeobachtung, die genau das belegt. Frieser ist sich sicher: "Gentrifizierung ist nur Geplapper, in dem Viertel sind die Mieten okay."


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Gerade private Vermieter stellen seiner Erfahrung nach noch günstigen Wohnraum zur Verfügung. Dass in Gostenhof nun ein "aggressives Feindbild" eines gierigen Vermieters aufgebaut wird, bewirke nur das Gegenteil dessen, was die Kritiker eigentlich erreichen wollen: bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen.

"Das ist doch absurd"

Denn: Auch Vermieter haben es nicht leicht. "Sie müssen sanieren, gleichzeitig werden sie aber vom Gesetzgeber gedeckelt", so Frieser. Dabei seien Modernisierungen wichtig – schon allein im Hinblick auf Barrierefreiheit und Energetik. Wer sein Mehrfamilienhaus dann umfassend herrichtet, sei schnell mit vier Euro pro Quadratmeter dabei.

"In sechs Jahren darf man aber nicht mehr als 2,50 Euro pro Quadratmeter auf die Mieter umlegen", sagt Frieser, "das ist doch absurd". Außerdem: "Baupreise und Grundstückspreise sind gestiegen", so Gerhard Frieser, da sei es nur verständlich, dass auch Mieter mehr bezahlen müssen, damit Investoren noch auf eine halbwegs profitable Rendite in Höhe von zwei bis drei Prozent kommen.

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