Ohmrolle: Mops kämpft gegen Maschine

8.4.2014, 18:24 Uhr
Dust-in 3000 und Dustin streiten um das Leckerli.

© NZ Dust-in 3000 und Dustin streiten um das Leckerli.

Dustin liegt am liebsten in seinem Hundekorb und döst in der
Sonne. Anstrengen muss er sich nicht, der Fressnapf steht ganz in der Nähe, darum ist der Mops mit den Jahren ziemlich mopsig geworden. Sein Leben könnte so schön sein, wäre da nicht eine plötzliche Veränderung, die die Idylle stört. Eines Tages bringt der Freund des Frauchens ein Geschenk mit: einen Saugroboter, Modell Dust-in 3000. Der Hundekorb wandert in die Ecke, der Staubsauger an die Ladestation. Nichts ist mehr wie vorher.

Die Designstudenten Andreas Tetz und Michael Fritzsche haben Dustin in ihrem Abschlussfilm zum Leben erweckt. Kristina Jäger hat seinen elektronischen Kontrahenten entworfen und Nadine Utz das Haus, in dem die beiden wohnen. „Dustin“ ist erst der zweite Animationsfilm des Teams. Der siebenminütige Streifen besteht aus mehr als 12 000 Einzelbildern, rund vier Monate haben sie daran gearbeitet.

„Zuerst haben wir Skizzen gezeichnet, um ein Gefühl für Dustins Charakter zu bekommen“, sagt Fritzsche. Eine Bekannte kam mit ihrem echten Mops „Cooper“ im Filmstudio vorbei, damit das Team beobachten konnte, wie der den Kopf nach links und rechts neigt und in welcher Reihenfolge er die Beine bewegt, wenn er rennt.

Tierisches Übergewicht

Ohmrolle: Mops kämpft gegen Maschine

© Ohmrolle

Dank des Saugroboters muss sich der Film-Mops plötzlich wirklich bewegen. Denn sobald ein Hundeleckerli auf den Boden fällt, ist der Haushaltsgehilfe zur Stelle und saugt es ein. Sehr zu Dustins Unmut, versteht sich. So liefern sich Dustin und Dust-in bald ein Rennen um die letzten Krümel auf dem Parkett, das wegen des tierischen Übergewichts meistens zu Gunsten des Roboters ausgeht.

„Eigentlich hat uns hier die Realität eines Besseren belehrt“, gesteht Tetz. Denn auch ein echter Saugroboter war im Studio zur Stelle, den Mops Cooper im Kampf um Leckerli allerdings locker ausstach. Doch das laute Piepsen der Maschine erschreckte den Hund dermaßen, dass er das Gerät lieber links liegen ließ.

Doch im Film ist alles möglich, und deswegen triumphiert irgendwann sogar Freundschaft über Feindschaft, und Dustin kann wieder in Ruhe Hundekekse schlabbern. Andreas Tetz sagt über seine Synchronstimme: „Da muss man sich eben so richtig in einen Mops hineinversetzen, wie der genüsslich sein Leckerli frisst.“ Wenn sie es sich wünschen könnten, würden die Studenten jetzt gerne selbst einen Mops und einen Saugroboter besitzen.

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