Pfarrer bricht Gottesdienst wegen Maria 2.0-Reformerinnen ab

16.8.2019, 13:23 Uhr
Szene aus Freiburg: Die Frauen von Maria 2.0 fordern Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche.

© Patrick Seeger, dpa Szene aus Freiburg: Die Frauen von Maria 2.0 fordern Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche.

Pfarrer Andreas Heck habe den Gottesdienst in Forst bei Schweinfurt abgebrochen, nachdem rund 20 Frauen der Bewegung Maria 2.0 meist in weiß gekleidet in den ersten Reihen Platz genommen und auf ihre Belange aufmerksam gemacht hätten, berichteten übereinstimmend der Bayerische Rundfunk und die Main-Post.

Maria 2.0 ist von katholischen Frauen ins Leben gerufen worden, die die katholische Kirche von innen reformieren wollen. Unter anderem treten sie bundesweit für Frauen in Priesterämtern, die Abschaffung des Zölibats sowie die rückhaltlose Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe in der Kirche ein. Ihr Aufbegehren hatte in der Vergangenheit zu innerkirchlichen Diskussionen und Debatten geführt.

Vor der Messe am Mittwochabend hatte die Ortsvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Gabi Gressel, versucht, die Gemüter zu beruhigen, wie sie der Main-Post sagte. Daraufhin sei Pfarrer Heck im Messgewand auf die Frauen zugestürmt und habe sie aufgefordert, die Kirche zu verlassen. Anschließend habe er den Gottesdienst abgebrochen. Der Pfarrer war am Freitag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Katholiken in weiten Teilen Bayerns hatten am Donnerstag mit dem Feiertag Mariä Aufnahme in den Himmel begangen. Der Feiertag spaltet Bayern - in den protestantischen Gegenden vor allem in Ober- und Mittelfranken wird er nicht gefeiert.

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