Pflegeskandal: Angehörige beklagen schwere Mängel in Augsburger Heim

2.7.2019, 10:29 Uhr

Die Fotos zeigen eine völlig verdreckte Toilette, mit vertrocknetem Blut getränkte Nachthemden und ungepflegte Heimbewohner. Die Bilder, die dem Bayerischen Rundfunk vorliegen, decken sich mit den Aussagen einiger Angehöriger, die gegenüber dem Fernsehsender von untragbaren Zuständen in dem Augsburger Pflegeheim berichten. Eine Frau erzählt unter anderem, dass ihre Mutter nach einer Operation fast verblutet sei - erst auf ihr Drängen hin habe man den Notarzt gerufen. Andere Angehörige berichten laut BR-Recherchen von kotverschmierten Toilettensitzen und überfordertem Personal.

Heimaufsicht inspizierte Einrichtung

Das Heim, dass auf diesem Wege in die Schlagzeilen geriet, gehört laut BR zum Korian-Konzern, der in ganz Europa Einrichtungen betreibt. In Bayern gehören mittlerweile 48 Heime und 14 ambulante Dienste zu der Unternehmensgruppe, hinter der die französische Großbank Credit Agricole und ein kanadischer Pensionsfonds stehen. In der Region leitet das Unternehmen unter anderem Einrichtungen in Fürth, Erlangen, Herzogenaurach, Ansbach und Neumarkt.

Eine der Angehörigen hat die Heimleitung mit den Fotos konfrontiert, die die Zustände vor Ort dokumentieren. Das Unternehmen habe Fehler eingestanden, sich bei den Angehörigen entschuldigt und Besserung gelobt. Vor einer Woche sei das Heim am Schäfflerbach außerdem unangemeldet inspiziert worden, erklärte die Heimaufsicht der Stadt Augsburg dem Bayerischen Rundfunk. Über die Ergebnisse dürfe man aber noch keine Auskunft erteilen.

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