Ferkel notgeschlachtet

Stundenlang ohne Wasser: Hunderte Schweine leiden im Transporter auf fränkischer Autobahn

Georgios Tsakiridis

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24.5.2023, 14:37 Uhr
Schweine im Viehtransporter auf dem Weg zum Schlachthof.(Symbolbild)

© IMAGO/J. S. Peifer Schweine im Viehtransporter auf dem Weg zum Schlachthof.(Symbolbild)

Am Dienstagvormittag war der Verkehrspolizei auf der A9 bei Haag im Landkreis Bayreuth ein liegengebliebener Sattelzug aufgefallen - an Bord: 460 Schweine. Geparkt war der durch einen Motorschaden lahmgelegte Lkw in einer Behelfsausfahrt. Die Streife stellte in der Folge fest, dass das tonnenschwere Gefährt bereits rund fünf Stunden am Straßenrand gestanden hatte und die Tränken für die Tiere nicht mehr funktionsfähig waren. Da die geladenen Ferkel sich laut Polizeibericht in einem schlechten Zustand befanden, wurde das Veterinäramt hinzugezogen.

Der Sattelzug, der aus Dänemark in Richtung Italien unterwegs gewesen war, musste zudem einige Zeit auf Hilfe warten, weil diese aus Polen anrückte. Der notdürftig reparierte Lkw wurde dann durch die Polizei zu einem örtlichen Rinderzuchtverein in Bayreuth begleitet. Dort wurden die Ferkel entladen, begutachtet und versorgt - und anschließend über Nacht eingestellt, wie ein Polizeisprecher gegenüber nordbayern.de bestätigte. Eines der Ferkel musste aufgrund seines schlechten Zustands geschlachtet werden.

Gegen Fahrer und Beifahrer des polnischen Lastwagens sowie das Transportunternehmen hat die Polizei mehrere Anzeigen wegen Verstößen gegen die Tierschutztransportverordnung eingeleitet. Richtlinien zu Dauer und die Art solcher Transporte sind per EU-Verordnung geregelt. Am Mittwoch konnte der reparierte Transporter seine Fahrt fortsetzen - mit 459 Tieren an Bord.


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