Lage entschärft

USK-Einsatz an Berufsschule in Nürnberg: Tatverdächtiger festgenommen

19.10.2021, 16:02 Uhr
Schwer bewaffnet: USK-Einsatz am Berufsbildungszentrum in Nürnberg.

© Alexander Brock Schwer bewaffnet: USK-Einsatz am Berufsbildungszentrum in Nürnberg.

Auf Twitter gab die Polizei bekannt, dass zahlreiche Kräfte vor Ort sind und es sich um einen größeren Einsatz handelt. Der Notruf erfolgte gegen 9 Uhr. NN-Polizeireporter Alexander Brock war vor Ort und sprach mit Sicherheitskräften. Gegen 10.15 Uhr kam die Entwarnung: "Die Lage ist entschärft." Laut Polizei konnte ein Tatverdächtiger außerhalb der Schule festgenommen werden. Bei dem Mann handelt es sich um einen 31-jährigen ehemaligen Schüler des BBZ. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.

Der Verdächtige war von Klassenzimmer zu Klassenzimmer gegangen und hat nach Angaben der Polizeipressestelle massive Drohungen ausgesprochen. Die Einsatzleitung geht von keinem weiteren Täter aus. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sollten vorerst in ihren Zimmern bleiben. Die ersten Menschen durften die Schule bereits wieder verlassen. Die Lage entspannt sich zunehmend.

Die Schülerinnen und Schüler durften gegen 10.15 Uhr die Klassenzimmer verlassen. Mark L. (Name geändert), ist noch ganz aufgeregt und gibt die Entwarnung Angehörigen durch sein Handy durch. Gegenüber nordbayern.de sagte er: "Der Typ kam in unser Klassenzimmer und hat gesagt, er rette die Welt." L. kannte den Schüler selbst aber nicht. "Der hat dann unseren Klassenlehrer umarmt", sagt der Straßenbau-Auszubildende. Der offensichtlich verwirrte junge Mann sei dann wieder aus dem Raum gegangen. "Wenig später kam die Polizei rein. Das hat uns gewundert."

Mehr als eine Stunde lang durften die Schülerinnen und Schüler des Berufsbildungszentrums ihre Klassenzimmer nicht verlassen.

Nach der Festnahme des psychisch auffälligen Mannes nahmen die Lehrkräfte den Unterrichtsbetrieb wieder auf. Laut Polizei sind in enger Abstimmung mit der Schulleitung Gespräche mit den betroffenen Schülern und Lehrkräften geführt worden. Darüber hinaus sei psychologische Unterstützung angeboten worden.

Die Polizeiinspektion Nürnberg-Ost, die den Einsatz führte, leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den 31-Jährigen ein, unter anderem wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und Bedrohung. Das Fachkommissariat für politisch motivierte Kriminalität übernahm die weiteren Ermittlungen. "Die Motive des Mannes sowie die weiteren Hintergründe sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen", heißt es im Bericht der Polizei.