Zwei Durchsuchungen

Polizeieinsatz in Erlangen-Eltersdorf wegen illegaler Schule

21.1.2022, 14:25 Uhr
Das Gelände, auf dem mehrere Kinder offenbar illegal unterrichtet wurden, war mit einem Bauzaun abgesperrt. 

© Anne Kleinmann Das Gelände, auf dem mehrere Kinder offenbar illegal unterrichtet wurden, war mit einem Bauzaun abgesperrt. 

Wie die Stadt Erlangen unserer Redaktion bestätigt, hat es am Donnerstag zwei Durchsuchungen in Erlangen-Eltersdorf gegeben. Hintergrund war eine Recherche unserer Redaktion, wonach auf dem Gelände der Königsmühle über 30 Kinder während der eigentlichen Schulzeiten illegal unterrichtet wurden.

Nach der Veröffentlichung hatte die Polizei bei Besuchen auf dem Gelände zunächst keine schulpflichtigen Kinder angetroffen, die Ermittlungen zu dem Fall gingen aber weiter. Nun hat sich der Anfangsverdacht bestätigt: "Im Zuge einer Durchsuchung wegen des Verdachts auf Betrieb einer illegalen Schule wurde am Donnerstagvormittag eine ohne Genehmigung betriebene private Lerneinrichtung in Erlangen-Eltersdorf geschlossen", schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Der Betrieb sei von der Regierung von Mittelfranken als zuständige Behörde vorläufig untersagt worden.

Demnach hatten die Behörden erneut Hinweise darauf erhalten, dass auf dem Anwesen der Königsmühle in Eltersdorf während der Unterrichtszeit schulpflichtige Kinder betreut würden. Die Stadt hatte deswegen einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss erwirkt. Vor Ort trafen die Beamten laut Mitteilung der Stadt 15 schulpflichtige Kinder zur normalen Unterrichtszeit an.

Zudem seien Unterlagen und Gegenstände beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet werden sollen.

Neben dem Einsatz auf dem Gelände, das am Rand von Eltersdorf liegt, führte die Polizei zudem eine weitere Durchsuchung auf einem Privatanwesen in dem Stadtteil durch. Weitere Informationen wollte die Stadt Erlangen zum aktuellen Zeitpunkt dazu aber nicht preisgeben.

Laut Informationen unserer Zeitung fuhren bei dem Privathaus aber ebenfalls SEK-Beamten in voller Schutzkleidung vor. "Sie hatten sogar eine Ramme dabei. Es sah aus, als hätten sie notfalls auch die Tür eingeschlagen, allerdings steckte der Schlüssel von außen", wird ein Beteiligter zitiert. Die Beamten hätten zudem einige Kisten mit Unterlagen mitgenommen und seien dann Richtung Königsmühle davon gefahren.

In einer ersten Version dieses Artikels hieß es, dass die Stadt Erlangen bei dem Einsatz vom SEK unterstützt wurde. Dies war nicht zutreffend. Stattdessen wurden die Behörden vom Unterstützungskommando, USK, begleitet.


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