Buchhandelspreis

Preise für engagierten Buchhandel in Stadt und Landkreis

25.5.2021, 10:33 Uhr
Beate Laufer-Johannes von der BücherInsel in Frauenaurach freut sich über den Deutschen Buchhandelspreis.

© Klaus-Dieter Schreiter Beate Laufer-Johannes von der BücherInsel in Frauenaurach freut sich über den Deutschen Buchhandelspreis.

Staatsministerin Monika Grütters, als "Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien" direkt der Bundeskanzlerin zugeordnet, wird die Preise am Mittwoch, 7. Juli, 17 Uhr, im Kaisersaal Erfurt verleihen. Beworben hatten sich in diesem Jahr 366 Buchhandlungen, davon wurden 118 nominiert. Bewerbungen waren in verschiedenen Kategorien möglich: Etwa, wenn die betreffende Buchhandlung ein literarisches Sortiment oder ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbietet, innovative Geschäftsmodelle verfolgt oder besonderes Engagement im Bereich der Lese- und Literaturförderung zeigt.

Reihe von Schulprojekten

In letzterer Kategorie hatte sich auch die Frauenauracher "BücherInsel" von Beate Laufer-Johannes beworben. Deren Tochter Maren Hofmann kennt die Details: "Wir haben uns dieses Jahr in der Kategorie 'Leseförderung' beworben, weil wir eine ganze Reihe von Schulprojekten verfolgen", weiß die Buchhändlerin und nennt Aktionen wie die "Lesetüten" für Erstklässler, Programme für den "Welttag des Buches" oder an Schulklassen adressierte Seminare wie "Von der Idee zum Buch", wo der Werdegang eines gedruckten Werkes aus der Nähe betrachtet wird. "Durch Corona waren wir gezwungen, die Präsenzveranstaltungen einzustellen", erzählt Maren Hofmann. Dafür habe es dann beispielsweise Buchvorstellungen auf YouTube und einen "virtuellen Adventskalender" für Leseratten gegeben. Angebote, die sich ganz bewusst nicht nur an kleine Leserinnen und Leser wenden.

Verleihung als Hybridveranstaltung

Corona zwingt auch die Bundesregierung dazu, den Buchhandelspreis im Rahmen einer Hybridveranstaltung zu verleihen: 17 Preisträgerinnen und Preisträger werden nach Erfurt eingeladen, die stellvertretend für alle Ausgezeichneten nach Erfurt kommen sollen. Am 7. Juli sollen auch die Spitzenpreisträger bekannt gegeben werden. Die sogenannten Gütesiegel werden in drei Kategorien verliehen. Für bis zu 100 "hervorragende Buchhandlungen" gibt es Prämien bis zu 7000 Euro; bis zu 15000 Euro gehen an bis zu fünf Unternehmen, die "besonders herausragen", wie es auf der Homepage des Deutschen Buchhandelspreises heißt. 25000 Euro winken den drei Besten. Alle diese (Geld-)Preise sind für Buchhandlungen gedacht, die einen Jahresumsatz von unter einer Million Euro machen. Wer darüber liegt. bekommt keinen Geldpreis, kann aber für entsprechend preiswürdige Angebote und Aktionen ein - undotiertes - Gütesiegel bekommen.

Regelmäßige Lesungen

Der Adelsdorfer Buchhändler Christian Schmidt hat sich schon das dritte Mal beworben. Und findet den Buchhandelspreis "eine tolle Anerkennung". Beworben hat sich "Bücher Schmidt" unter anderem mit den (in Nicht-Corona-Zeiten) regelmäßigen Lesungen, bei denen regionale ebenso wie internationale Autoren zu Wort kommen. Auf den Listen vergangener Jahre stehen Tanja Kinkel und Ewald Arenz, aber auch der norwegische Lektor, Journalist und Autor Lars Mytting. Dazu kommen auch bei Schmidt Aktivitäten in Schulen und Kindergärten, Büchertische und Buchvorstellungen und alle Jahre wieder der "Welttag des Buches", der für Buchhandlungen erfahrungsgemäß ein Highlight darstellt.

Der Adelsdorfer Buchhändler Christian Schmidt gehört zu den diesjährigen Preisträgern des Deutschen Buchhandelspreises.

Der Adelsdorfer Buchhändler Christian Schmidt gehört zu den diesjährigen Preisträgern des Deutschen Buchhandelspreises. © Matthias Kronau

"In paradiesischen Zuständen"

Der Buchhandel, das betont Christian Schmidt, sei im Vergleich zu anderen Branchen vergleichsweise gut weggekommen, man lebe "in paradiesischen Zuständen", wie der Buchhändler augenzwinkernd meint. Hilfreich sei in diesem Zusammenhang die Preisbindung: Wenn das Produkt, das man verkaufe, genauso aussehe und genauso viel koste wie bei den einschlägigen Internet-Versendern und der Kunde wendet sich diesen zu, dann habe man als Händler "etwas falsch gemacht", meint Schmidt.

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