Prostata-Krebs: Nicht jeder bekommt Potenzprobleme

2.10.2020, 05:58 Uhr
Mit dem OP-Roboter "Da Vinci" kann Andreas Blana genau und zugleich entspannt operieren.

© Armin Leberzammer Mit dem OP-Roboter "Da Vinci" kann Andreas Blana genau und zugleich entspannt operieren.

Damit ist es die einzige regionale Klinik in der Spitzengruppe. Dahinter als Anführer der zweiten Gruppe folgt das Klinikum Nürnberg Nord vor dem ANregiomed Klinikum Ansbach.

Je älter ein Mann wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er die Diagnose Prostatakrebs erhält - unter 50-Jährige sind quasi nie betroffen. Da ein Prostatakrebskarzinom in der Regel langsam wächst, muss nicht automatisch operiert werden. Alternativen sind die "Aktive Überwachung", Bestrahlung oder Antihormontherapie. "Wir gehen ehrlich mit unseren Patienten um und zwingen niemandem eine Therapie auf", sagt Prof. Dr. Andreas Blana, Leiter der Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fürth.

Prostata-Krebs: Nicht jeder bekommt Potenzprobleme

© Quelle: FAU Erlangen-Nürnberg, IQTiG, omeda.de, orthinform.de, Internisten im Netz

Wenn der Tumor operabel ist und nicht gestreut hat und der Patient eine errechnete Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren aufweist, wird die Prostata meist vollständig entfernt. "Wir operieren selten Männer, die älter als 75 sind", sagt Blana. Der Eingriff wird hauptsächlich laparoskopisch mittels Bauchspiegelung durchgeführt und vom OP-Roboter "Da Vinci" unterstützt. "Es ist ein viel entspannteres Operieren", sagt Blana, betont aber auch: "Das Können des Operateurs bleibt entscheidend."

Prostata-Krebs: Nicht jeder bekommt Potenzprobleme

© Africa Studio/shutterstock.com

Die große Angst der Männer vor drohender Inkontinenz und Impotenz kann Blana ihnen nicht ganz nehmen, aber etwas beruhigen: Anfängliche Inkontinenz kann aber durch Beckenbodentraining meist behoben werden. Anders ist es mit Potenzproblemen: "Es hängt von der Tumorausbreitung und von der Erfahrung des Operateurs ab, wie nervenerhaltend operiert werden kann", sagt Blana. "Wir können bei 60 Prozent der Männer die Erektionsfähigkeit erhalten."

Im NZ-Klinikcheck kommen jährlich bestimmte Krankenhausbehandlungen auf den Prüfstand. Die Forscher PD Dr. Martin Emmert und Prof. Oliver Schöffski von der Universität Nürnberg-Erlangen (Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement) werten hierfür exklusiv für die Nürnberger Zeitung Daten aus der gesetzlichen Qualitätsmessung sowie von Patientenempfehlungen aus. Im Fokus stehen dabei regionale Kliniken im Umkreis von 50 Kilometern rund um Nürnberg.

Die detaillierten Ergebnisse des Klinikchecks werden hier veröffentlicht.


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