Kritik am Gesundheitsamt

Affenpocken-Fall in Regensburg: Schlüpfrige Fragen und lange Quarantäne

7.7.2022, 06:43 Uhr
Erster mit Affenpocken infizierte Regensburger übt Kritik am Vorgehen des Gesundheitsamtes.

© Marijan Murat, dpa Erster mit Affenpocken infizierte Regensburger übt Kritik am Vorgehen des Gesundheitsamtes.

Fieber, Schmerzen in Nacken und Rücken sowie ein starker Juckreiz. Es sind einige der gängigen Symptome im Fall einer Affenpocken-Infektion. Diese bekam auch ein Regensburger, nachdem er einige Tage zuvor einen Berliner Nachtclub besuchte.

Der Gang zum Arzt bestätigte seinen Verdacht - und kurz darauf meldete sich auch schon das Gesundheitsamt. Dieses ordnete eine dreiwöchige häusliche Quarantäne für den Mann an. Deutlich mehr als etwa bei einer Corona-Infektion - was dem Betroffenen fragwürdig erschien.

"Wenn man die Bläschen abdeckt und isoliert in der frischen Luft beispielsweise Sport macht, dann gibt es kein Risiko einer Übertragung", wird der erste mit Affenpocken infizierte Regensburger in der Mittelbayerischen Zeitung zitiert. Noch dazu, da Experten darauf hinweisen, dass die Erkrankung selbst ungefährlich sei. Für ihn stehe die Länge der Quarantäne daher in keinem Verhältnis.

Sex-Fragen vom Gesundheitsamt

Auch die Befragung durch eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes empfand der Mann als äußerst "grenzwertig". Diese fragte ihn, ober er während seines Berlin-Aufenthalts Sex mit anderen Männern hatte. Das gehe allerdings nach seiner Ansicht niemanden etwas an.

Das Gesundheitsamt habe sich lediglich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gehalten und im Fall des mit Affenpocken infizierten jungen Mannes die Isolation nach geltenden RKI-Empfehlungen sowie denen des Bayerischen Gesundheitsministeriums angeordnet, berichtet die Mittelbayerische. Gleiches gelte für die Ermittlung der Kontaktpersonen und deren Maßnahmen.