Aufsehen und Freude

"Dass es das noch gibt": Fremder zahlt Rechnung für alle Gäste in Regensburger Café

29.9.2022, 11:36 Uhr

"Alle waren total baff" berichtet Café-Betreiber Alexander Irmisch in einem Gespräch mit der Mittelbayerische Zeitung. Kurz zuvor hatte ein junger Mann die Rechnung für alle im Schierstadt anwesenden Gäste übernommen. Der Mann sei weder Stammgast im Café noch Irmisch oder den Kunden vor Ort bekannt gewesen, so der Betreiber.

Irmisch schätzt den Mann auf Anfang 20, er war an einem Sonntagnachmittag mit zwei Frauen und einem Mann zu Gast. Nachdem die Gruppe gezahlt hatte und gehen wollte, kehrte der etwa 20-Jährige noch einmal zurück, zog den Café-Besitzer zur Seite und fragte leise: "Kann ich für die Gäste mitbezahlen?" Das habe Irmisch völlig überrascht. Der Betreiber musste gar noch einmal nachfragen: "Ernsthaft?" Ja, das sei ihm ein Anliegen, habe der Gast geantwortet.

Was bewegte den Mann zur guten Tat?

"Dass da Leute mal ein Getränk übernehmen, kommt schon vor", sagt Irmisch, "aber in meiner langen Gastronomiekarriere habe ich noch nie erlebt, dass jemand einfach für alle zahlt." Diese neue Erfahrung machte den Betreiber neugierig, er fragte den Gönner nach seinen Gründen. Der junge Mann antwortete: "Wir haben alle gerade schwierige Zeiten und viele Menschen haben Sorgen vor der Zukunft, ich möchte heute einfach was Nettes tun!"

Die Gäste der sechs besetzten Tische kamen insgesamt auf eine Rechnung von 50 Euro. Dazu übernahm der Unbekannte auch noch das Trinkgeld. "Er hätte aber auch mehr gezahlt, die Summe war ihm egal", glaubt Irmisch und erzählt weiter, dass der Wohltäter danach sehr zufrieden gewirkt habe.

Als die gute Nachricht im Café so langsam die Runde machte, weil andere Gäste zahlen wollten, war der Spender schon lange weg. Die Gäste waren zunächst verdutzt, schnell schlug die Überraschung in Begeisterung um. Die Menschen hätten ein Strahlen in den Augen gehabt und begonnen, sich über die Aktion zu unterhalten. "Dass es das noch gibt", habe jemand gesagt. Der Konsens der Gäste: "Mit dem, was wir nicht ausgegeben haben, können wir jetzt anderen eine Freude machen."

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