Medienbericht

Nach spektakulärer Flucht: Nürnberger Kiosk-Killer soll ausgeliefert werden

Tobi Lang

Redakteur

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18.1.2023, 18:49 Uhr
Durch dieses Fenster flüchete der 40-Jährige, der mit einem Komplizen in Nürnberg eine Kiosk-Besitzerin getötet hat. 

© IMAGO, IMAGO/Smith Durch dieses Fenster flüchete der 40-Jährige, der mit einem Komplizen in Nürnberg eine Kiosk-Besitzerin getötet hat. 

Polizei und Justiz stehen noch immer vor einem Rätsel. Anfang Januar flüchtete der Nürnberger Kiosk-Killer, der in Mittelfranken eine Frau tötete, aus einem Zimmer des Regensburger Amtsgerichts. Wie er das geschafft hat, ist auch Wochen nach dem Zwischenfall noch nicht vollends aufgeklärt. Gab es Helfer, welche Rolle spielte eine mysteriöse Fußverletzung - und wie konnte Beamten, die zur Beobachtung abgestellt waren, ein offenes Fenster entgehen? Die Ermittlungen laufen. Anderswo allerdings gibt es Fortschritte.

Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, soll der 40-Jährige, der nach seiner Flucht quer durch Deutschland in Frankreich von Spezialkräften gefasst wurde, ausgeliefert werden. Der bereits zu lebenslänglicher Haft Verurteilte habe dem am Dienstag zugestimmt, so das Blatt. "Das macht das Verfahren wesentlich einfacher", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.

Wann der Kiosk-Killer wieder bayerischen Boden unter den Füßen hat, bleibt unklar. In der Regel geschieht das jedoch innerhalb von zehn Tagen, sagte die Sprecherin gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung.

Auch dazu, in welche Justizvollzugsanstalt der Straftäter gebracht werden soll, schweigen die Behörden - auch aus Gründen des Datenschutzes. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth bestätigt: Gegen den 40-Jährigen wird wegen der Flucht derzeit nicht ermittelt. Sie ist an sich nicht strafbar, lediglich für Taten, die er während der Aktion begangen habe, könne er theoretisch belangt werden. Dazu, berichtet die Mittelbayerische, seien aber weitere Ermittlungen notwendig.