Tochter als Komplizin

Polizei berichtet: Mitarbeiter von Sicherheitsfirma hat Überfall auf Werttransporter vorgetäuscht

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Alice Vicentini

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28.4.2023, 13:39 Uhr
Ein Polizeihubschrauber fahndete über Cham nach zwei flüchtenden Unbekannten.

© Klaus-Dieter Schreiter Ein Polizeihubschrauber fahndete über Cham nach zwei flüchtenden Unbekannten.

Am 17. April alarmierte ein 55 Jahre alter Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma die Polizei. Er sei zusammen mit Kollegen mit einem Werttransporter unterwegs gewesen, als er von zwei Unbekannten bedroht und gezwungen worden sei, ihnen einen hohen Geldbetrag zu übergeben, erzählte der 55-Jährige. Der Überfall habe an einem Supermarkt an der belebten Rodinger Straße im Ortsteil Janahof stattgefunden, während die Kollegen Geld aus dem Supermarkt holten.

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften, einem Hubschrauber und mehreren Diensthunden fahndete die Polizei nach zwei geflüchteten Personen. Dabei sicherten die Beamten eine Reihe an Beweisen, die schließlich Zweifel an der Schilderung des Mannes aufkommen ließen. "Die Ermittlungen haben nun ergeben, dass der Überfall nicht wie geschildert stattgefunden haben kann", teilt die Polizei mit. So konnte der 55-Jährige nicht schlüssig erklären, wieso bestimmte Sicherheitseinrichtungen am Werttransporter bei der vermeintlichen Tat nicht funktioniert haben. Letztlich räumte der 55-Jährige ein, den Überfall vorgetäuscht zu haben. Der erbeutete Geldbetrag sei vor Ort von seiner Tochter abgeholt worden.

Nach dem vorgetäuschten Überfall habe der Fahrer seinen Kollegen gesagt, dass es ihm gesundheitlich nicht gut gehen würde. Die angebliche Tat habe er erst später erwähnt.

Haftbefehl gegen drei Angeklagte

Die Polizei hat das Haus des Mannes durchsucht und dabei Bargeld sichergestellt. "Dieser dürfte aus der Tat stammen", vermuten die Beamten.

Gegen den Fahrer und seine beiden Komplizinnen hat ein Richter Haftbefehle wegen des Verdachts des Diebstahls mit Waffen in Mittäterschaft erlassen. Inzwischen wurden sie in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht.

Dieser Artikel wurde am 28. April gegen 13.30 Uhr aktualisiert.


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