Ringen um das Festival auf Burg Veldenstein

15.6.2013, 11:33 Uhr
Ringen um das Festival auf Burg Veldenstein

© Kerstin Freiberger

Die letzten Begutachtungen der Ab­bruchstelle hätten ergeben, dass das Risiko für die Besucher nicht abschätzbar sei, teilte die dem Finanz­ministerium unterstellte Immobilien­verwaltung Immo Bayern dem Veran­stalter, dem Concertbüro Franken (CBF) in Nürnberg, mit. „Wir bedau­ern die Absage sehr. Die Sicherheit der Festivalbesucher kann nach dem Felssturz nicht gewährleistet werden. Und Sicherheit hat absoluten Vor­rang“, erklärte Thomas Neumann, Sprecher des Finanzministeriums, gegenüber der NZ.

So einfach will sich die Veranstalter­seite aber nicht geschlagen geben. Guido Glöckler vom CBF erklärte ges­tern, er habe erhebliche Zweifel da­ran, ob dieses Schreiben vor Gericht überhaupt Bestand hätte: „Wir sind ebenso betroffen wie die Anwohner vor Ort – nur mit uns wurde bislang überhaupt kein Gespräch gesucht.“ So habe es etwa in 13 Jahren Festi­valaktivität auf Burg Abenberg nur in einem Jahr keine Baustelle gegeben ­die Festivals konnten dennoch stets stattfinden. „Wenn das Festival aus­fallen müsste, würde unser Unterneh­men von den Bands erheblich in Regress genommen werden. Und wir müssten wiederum den Freistaat in Regress nehmen“, erläutert Glöckler. Anzeichen für höhere Gewalt – die eine solch radikale Absage recht­fertigen würde – sehe er allerdings nicht.

Diskussionsprozess ist jetzt in Gang gesetzt

„Der Diskussionsprozess ist jetzt in Gang gesetzt worden. Wir hoffen sehr, das wir uns demnächst mit der Immo­bilienverwaltung ins Einvernehmen setzen und eine Lösung für alle Par­teien finden können“, erklärte Glöck­ler weiter. Schaden nehme das Festi­val, und damit auch das CBF derzeit sowieso schon. „Die Fans sind massiv verunsichert, die Kartenbestellungen bleiben aus.“ Mit dem Streit um das Festival erfährt die Erfolgsgeschichte von Neu­haus eine erste bedauerliche Wen­dung. Bislang habe die Bewältigung der Situation reibungslos geklappt, erklärte Neuhaus Bürgermeister gegenüber der NZ. Fast alle Anwoh­ner dürfen heute in Ihre Häuser zurückkehren. Sebastian Linstädt.

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