Roth und Schwabach mit neuem Impfrekord

17.4.2021, 06:00 Uhr
In Schwabach und im Landkreis Roth geht es mit den Corona-Impfungen jetzt viel schneller voran. Auch, weil die Hausärzte jetzt mit im Boot sitzen.

© Roland Fengler, NNZ In Schwabach und im Landkreis Roth geht es mit den Corona-Impfungen jetzt viel schneller voran. Auch, weil die Hausärzte jetzt mit im Boot sitzen.

Deutschland hat einen neuen Impfrekord aufgestellt. 738501 Dosen wurden am vergangenen Mittwoch in die Oberarme der Menschen gespritzt _ so viele wie nie zuvor. Ein bisschen mitgewirkt an der neuen Bestmarke haben auch die heimischen Impfzentren sowie die heimischen Hausärzte.

Von dort gibt es zwar keine tagesaktuellen Zahlen. Aber für die gesamte Woche lässt sich sagen: In den Impfzentren in Roth und in Schwabach wurden ebenfalls neue Bestmarken erzielt. In Roth (und bei Impfterminen in den Gemeinden) und in Schwabach haben in dieser Woche so viele Menschen ihre erste oder zweite Anti-Corona-Spritze erhalten wie nie zuvor.

Gewisser Nachholbedarf

Roth meldet binnen einer Woche 3846 Pikse - der bisherige Rekord von 3501 von vor zwei Wochen wurde damit um rund zehn Prozent übertroffen. Zum Teil hängt das sicher auch damit zusammen, dass es nach der Impfpanne um das Vakzin von Astrazeneca (wir berichteten) noch einen gewissen Nachholbedarf gegeben hat.

Darüber hinaus sind im Landkreis erstmals auch Daten zu den Impfungen bei Hausärzten veröffentlicht worden. Zwischen 1. und 13. April haben dort 1992 Frauen und Männer die Ärmel hochgekrempelt.

Damit haben rund 17,2 Prozent der Landkreisbürger mittlerweile eine Erstimpfung erhalten, gut fünf Prozent der Menschen sind nach der zweiten Impfung vollständig immunisiert.

Schwabach hat am Freitag für die zu Ende gehende Woche erstmals eine vierstellige Zahl an Impfungen gemeldet: 1513, um genau zu sein. Mitte wurde die 10000. Spritze gesetzt (wir berichteten). Das meiste davon waren Erstimpfungen. Auch in den nächsten Wochen wird es nur sporadisch zu Zweitimpfungen kommen, weil laut Empfehlung der Ständigen Impfkomission (Stiko) der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung auf sechs (mRNA-Impfstoffe) beziehungsweise zwölf Wochen (vektorbesaierte Impfstoffe) gestreckt wurde.

22 Prozent mit Erstimpfung

In Schwabacher Hausarztpraxen wurden in dieser Woche weitere 811 Spritzen gesetzt. Insgesamt haben damit schon rund 22 Prozent der Schwabacher Bürger eine erste Spritze erhalten (allerdings schrauben einige hundert Kammersteiner und Rednitzhembacher, die im Impfzentrum Schwabach geimpft wurde, die Quote etwas nach oben). Sieben Prozent sind nach der zweiten Impfung vollständig immunisiert.

Nächste Woche könnte es in Schwabach wieder zu einer kleinen Delle kommen. Dann es sollen an das Impfzentrum etwas weniger Dosen geliefert werden als in dieser Woche: 828 von Biontech/Pfizer, 200 von Moderna. Allerdings können die Hausärzte von Woche zu Woche wohl mehr Vakzin bestellen.

Unabhängig vn den weiteren Entwicklungen zeigen die aktuellen Zahlen: Es geht mit der Immunisierung voran. Noch immer nicht so schnell wie sich das viele wünschen, aber doch viel schneller als noch in den ersten Monaten der Impfkampagne.

Blick auf das Infektionsgeschehen

Allerdings wirkt sich das noch nicht so richtig auf das Infektionsgeschehen aus. Man sieht zwar große Erfolge, was die sinkende Zahl der Sterbefälle angeht. Doch die Zahl der Neuansteckungen steigt nach wie vor deutschlandweit rasant.

Vor Ort gibt es bei diesen Neuansteckungen derzeit ein Verharren auf verhältnismäßig hohem Niveau. Sowohl der Landkreis Roth als auch Schwabach haben an diesem Freitag weiter eine klar dreistellige Inzidenz. Die Zahl der Neuinfektionen in einer Woche, hochgerechnet auf 100000 Einwohner, sank im Landkreis minimal von 134,9 auf 132,5. In Schwabach ging es leicht nach oben: von 151,3 auf 158,6.

Immer mehr Impfungen, und doch mehr Infektionen. Wie passt das zusammen? Nun, geimpft werden derzeit vornehmlich noch die über 70-Jährigen. Der Großteil der Neuinfektionen geht aber nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts auf das Konto der 14- bis 49-Jährigen. Bis die an der Reihe sind, wird es noch einige Wochen dauern.

Spätestens ab Pfingsten, so schätzen und hoffen Virologen, müsste die Kurve deutlich nach unten zeigen. Ob die derzeit diskutierte bundesweite Notbremse, die im Lauf der nächsten Woche kommen soll, wirklich so große Effekte haben wird, muss man abwarten. Viele der dort avisierten Maßnahmen - Beispiel nächtliche Ausgangssperren - gelten ja in Bayern längst, ohne dass die Fallzahlen merklich gesunken wären.

Schulen und Kitas bleiben zu

Die Diskussion um das Infektionsschutzgesetz passiert in Berlin. Vor Ort lässt sich zumindest für Schulen und Kitas folgendes festhalten: Weil die Inzidenz in Roth und in Schwabach weiterhin dreistellig ist, gilt für Schulen und Kitas nächste Woche das gleiche, was schon in der zurückliegenden Woche gegolten hat: Die meisten Schüler befinden sich im Distanzunterricht. Ihr Schulhaus von innen sehen weiterhin nur die Viertklässler an den Grundschulen, die elften Klassen an Fachhochschulen und Gymnasien sowie die Abschlussklassen an allen Schulen.

Immerhin - so man denn etwas Gutes an dieser Situation finden will - sollte es mit den Schnelltests weiterhin weitgehend problemlos klappen, die zweimal pro Woche vorgeschrieben sind.

Ebenso wie die Schulen bleiben auch die Krippen, Kindergärten und Horte im Prinzip geschlossen. Allerdings gibt es überall Notbetreuungen, die nach wie vor auch gut angenommen werden.

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