50. Geburtstag wird nachgeholt

17.4.2020, 16:40 Uhr
50. Geburtstag wird nachgeholt

© Foto: Reinhold Mücke

1970 weilte erstmals eine Gruppe, vor allem Jugendlicher aus Saint Céré in Allersberg. Das "Centre Culturels Internationaux" aus Paris hatte die Verbindung hergestellt, Abbé Paul Gibrat, damals Pfarrer in Saint Céré, wollte in die Nähe von Nürnberg.

Die Allersberger nahmen die Anfrage an und stampften in drei Wochen alles aus dem Boden: die Unterbringung der französischen Gäste in privaten Familien und ein einwöchiges Besuchsprogramm. Mit dabei auf französischer Seite: Abbé Paul Gibrat und Clothilde Kieffer, damals Lehrerin in Saint Céré, als gebürtige Elsässerin begleitete sie die Gruppe.

Am Ende stand eine Gegeneinladung nach Saint Céré, die allerdings erst 1972 umgesetzt werden konnte. Dabei wurde von beiden Bürgermeistern der Wunsch geäußert, die Beziehungen weiter zu betreiben und zu intensivieren. Von da an fanden alljährlich Begegnungsfahrten zwischen beiden Kommunen statt, immer im zweiten Jahr zum Ort des Partners.

Es dauerte bis 1985, dass die Beziehungen in eine feste Partnerschaft umgewandelt wurden. Das wurde in beiden Kommunen groß gefeiert, erst in Saint Céré, dann in Mittelfranken. In Allersberg hatte sich damals auch der Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Dr. Ingo Friedrich, beteiligt. Seither sind die Reisen zum Partner nie ausgefallen.

2020 ist somit ein Novum. Nicht nur wegen des Jubiläums, das mit 50 Jahren der Beziehungen und 35 Jahren Partnerschaft heuer begangen werden sollte, sondern auch, weil die Begegnung das erste Mal in fünf Jahrzehnten ausfällt. Eigentlich waren die Planungen weit gediehen, sie liefen schon auf Hochtouren.

Für die Feier in Allersberg Ende Juli zur Kirchweih hatte auch schon die EU-Abgeordnete Marlene Mortler ihr Kommen zugesagt. Anfang September wollte man das Jubiläumsfest in Saint Céré begehen. Das Programm stand im Wesentlichen für beide Treffen.

Aber nun hat die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sowohl das Partnerschaftskomitee in Saint Céré mit den Präsidenten Thierry Cassan und Olivier Larribe als auch der Freundeskreis Saint Céré mit Leiter Markus Zurwesten haben übereinstimmend entschlossen, beide Feiern für dieses Jahr abzusagen.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So hat man sich entschlossen, die Feierlichkeiten auf 2021 zu verlegen. Wenn es dann auch 51 Jahre oder 36 Jahre sein werden, die Feier kann gut nachgeholt werden. Aber man rechnet fest damit, dass sie dann möglich sein werden.

Froh sind beide Seiten, dass wenigstens ein Treffen in diesem Jahr stattfinden konnte. Denn im Fasching weilte eine Gruppe von acht Franzosen mit Thierry Cassan in der Marktgemeinde. Der Fasching in Allersberg hat es den Franzosen angetan und ist bei ihnen äußerst beliebt.

Schon Abbé Paul Gibrat war zu diesen närrischen Tagen gern in Allersberg gewesen und hatte den Fasching mehrmals mitgefeiert. Dabei hatte das Faschingskomitee 1986 den Sessionsorden der deutsch-französischen Partnerschaft gewidmet und 2. Bürgermeister Michel Gineste sowie Abbé Paul Gibrat mit dem Ehrentill des Faschingskomitees geehrt.

Am Faschingszug 2020 nahmen die Abordnung aus Saint Céré und der Freundeskreis St. Céré als gemeinsame Gruppe als Asterix und Obelix teil, auch um das Jubiläum aufzuzeigen und zu den weiteren geplanten Begegnungen einzuladen.

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