90 Reiter zogen beim Stephansritt von Spalt nach Wasserzell

26.12.2019, 15:16 Uhr
Dieses Mal waren es knapp 90 Reiter, die sich am traditionellen Stephansritt von Spalt in den Ortsteil Wasserzell beteiligten. Dort erwartete Ross und Reiter die Segnung während eines Kirchenumritts. Manche Reiter kamen mit ihren Pferden schon zum zigten Mal nach Spalt. Dabei geht es oft auch um die Kontaktpflege zu Gleichgesinnten.

© Jürgen Leykamm Dieses Mal waren es knapp 90 Reiter, die sich am traditionellen Stephansritt von Spalt in den Ortsteil Wasserzell beteiligten. Dort erwartete Ross und Reiter die Segnung während eines Kirchenumritts. Manche Reiter kamen mit ihren Pferden schon zum zigten Mal nach Spalt. Dabei geht es oft auch um die Kontaktpflege zu Gleichgesinnten.

Die Veranstaltung ist nicht nur bei den Beteiligten selbst, sondern auch bei den regelmäßig mehreren Hundert Zuschauern sehr beliebt. Denn zu sehen gibt es einiges. Wenn etwa die Westernreiter in ihren klassischen Monturen in das Städtchen einreiten. Die Pferde sind natürlich ebenso allesamt fein herausgeputzt und tragen beispielsweise schmucke Ohren- oder Beinschoner. Manchen Vierbeiner ziert gar eine Lichterkette. Auch so manches ausrasierte Motiv ist in den Frisuren der Mähnen zu erkennen.

Dieses Mal gibt es zahlreiche Kutschen in verschiedenen Ausführungen zu bestaunen. Vom Einspänner, den ein Pony ziehen kann, um einen Vater mit seinen beiden Kindern zu transportieren – bis hin zu recht kommoden Gefährten, auf denen gleich sechs Erwachsene Platz nehmen können.

Zur Begrüßung reichen die Mitstreiter des Heimatverereins "Spalter Land" den Damen und Herren hoch zu Ross den "Bügeltrunk". In drei Farben wählbar – hochprozentig in braun und weiß oder etwas milder in rot. Auch ein Vierbeiner will sich einen Schluck genehmigen. "Du bist aber noch nicht volljährig!" wehrt da die Reiterin dem Sechsjährigen ab.

Ein "absolutes Muss"

In gemischten Farben ist so manches Tier zu erblicken. Zum Beispiel der Isländer namens "Darril", mit dem Gloria Wieser aus Schlossberg einreitet. Am Körper ist er weiß – der Kopf hingegen glänzt fast schwarz. Der gleichrassige "Depill" kommt hingegen durchgängig in braun daher und wird von Wiesers Cousine Madeleine Wechlser aus Degersheim geritten.

Die beiden verwandten Damen haben sich in Spalt getroffen und sind jeweils mit dem Hänger dorthin gefahren. Der Stephansritt ist für sie "ein absolutes Muss im Terminkalender!", wie beide betonen. Viel Energie legt die 13-jährige Selina aus Enderndorf an den Tag, die mit ihrem Mini-Shetty nicht nur nach Spalt gelaufen ist, sondern ihn auch zu Fuß nach Wasserzell und wieder zurück führt. Moralische Unterstützung gibt es dabei von der Nürnberger Freundin Kathrin, die schon drei Jahre älter ist.

In Tracht und mit Standarte

Angeführt wird der Tross diesmal vom Trio eines Eichstätter Haflingerhofes. In selbst genähten Trachten zieht es mit Standarte voran. Bald dahinter Mathilda Häsner, die den Weg bestens kennt. Sie kommt nämlich aus Wasserzell und ist doch leidenschaftlich gern mit dabei. "Wichtig ist der Kontakt mit anderen Gleichgesinnten, die man das Jahr über sonst nicht sieht – und natürlich der Segen für Mensch und Tier". Manchmal verrät schon der Name dessen Stärken. Der Vollblüter der Spalterin Nicole Treutner etwa nennt sich Tiberius – ehedem als tierischer Held der Trabrennbahn bekannt. Gesellschaft bekommt er unter anderem vom "Ranch Horse Team" des PSV Freystadt um dessen Chef Gerald Mimus.

Die Gruppe umrundet die Stephanskirche samt benachbarter Häuserzeile und findet sich so natürlich auf der Stephanusstraße wieder. Während des Umritts spendet Pfarrer Josef Mederer mit dem Weihwasserpinsel den Segen für Ross und Reiter.

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