Ab 2021: Abwasser von Büchenbach und Aurau wird nach Roth geleitet

20.8.2020, 05:58 Uhr
Ab 2021: Abwasser von Büchenbach und Aurau wird nach Roth geleitet

© Foto: Steffi Graff

Keine eigene Kläranlage mehr wird die Gemeinde Büchenbach in wenigen Jahren haben. Neben dem Anschluss des zentralen Klärwerks im Hauptort nach Roth soll auch die Aurauer Anlage stillgelegt und das Abwasser aus Aurau und Asbach über den so genannten Aurachtalsammler in die Kreisstadt geleitet werden. Das soll nicht nur eine bessere Wasserqualität, sondern auch Kostenvorteile bringen.

Trotz langen Vorlaufs drängt jetzt aber die Zeit. Ende 2021 läuft das 50-prozentige Förderprogramm aus. Was danach kommt, ist ungewiss. Grund genug für die Gemeinde, den Gemeinderat trotz Urlaubszeit Mitte August außer der Reihe zusammenzurufen. Er hat dieser Tage in deutlich dezimierter Runde getagt. Mit 13 von 21 Köpfen beschlussfähig, wurden Ausschreibung und Auftrag zur Feinplanung einstimmig auf den Weg gebracht.

Was die Stilllegung der Büchenbacher Kläranlage angeht, ist der Grundsatzbeschluss schon lange gefallen. Wegen eines vorübergehenden Zuschuss-Stopps hatte der Gemeinderat im Juni jedoch darauf verzichten müssen, die Baumaßnahme auszuschreiben. Jetzt ist der Zuwendungsbescheid druckfrisch im Rathaus eingetroffen.

Der Freistaat wird die Hälfte der Baukosten der Druckleitung und des Pumpwerks übernehmen, die bis 31. Dezember kommenden Jahres abgerechnet sind. Das sind nach Berechnungen des Ingenieurbüros Klos immerhin rund 882 600 Euro. Nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats kann jetzt ausgeschrieben und im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden. "Schlussrechnung im November 2021" lautet das zeitliche Ziel.

Billiger und besser

Ebenso einstimmig wurde beschlossen, auch die Planungen für die Stilllegung der Aurauer Kläranlage voranzutreiben. Die ist zwar mit Fertigstellung 2005 bei weitem nicht so alt wie das Büchenbacher Klärwerk, hat sich aber als im Betrieb ausgesprochen teure Angelegenheit herausgestellt.

Auch hier gilt: In Roth kann das Abwasser zukünftig besser und billiger aufbereitet werden. Letzteres ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die Heinrich Wägemann vom Ingenieurbüro Klos dem Gemeinderat vorgestellt hat. Im Vergleich zur Sanierung schneidet auch für Aurau der Anschluss nach Roth deutlich günstiger ab. Der bauliche Aufwand hält sich zudem in Grenzen.


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Das Regenüberlaufbecken ist nach Aussage des Ingenieurbüros ausreichend groß, ein Pumpwerk ist bereits vorhanden und muss lediglich mit stärkeren Pumpen aufgerüstet werden sowie die Druckleitung bis zum Anschlusspunkt gebaut werden. "Das ist eine relativ einfache Geschichte", betonte Wägemann. Der Anschluss sei bereits 2009 bei der Planung des Aurachtalsammlers mitbedacht worden. Auch die erforderlichen Einwohnerwerte sind bereits in der damaligen Berechnung enthalten.

Keine Ausbaubeiträge

Realistisch sieht der Fachingenieur die Chance, auch dieses Projekt bis Ende 2021 abzuschließen. "Wir sind mit der Planung schon relativ weit und es ist leicht umzusetzen." Entschieden werden muss noch über die genaue Trassenführung der Druckleitung. Davon, die beiden Abwassermaßnahmen zusammenzuführen und gemeinsam auszuschreiben, riet Wägemann dennoch ab. "Büchenbach ist schon weiter und kann sofort ausgeschrieben werden."

Was der Umbau der Abwasser-beseitigung für die Geldbeutel der Aurauer und Asbacher Bürgerinnen und Bürger bedeuten werde, wollte Gemeinderat Christian Wild wissen. Ausbaubeiträge, so Bürgermeister Helmut Bauz, fielen nicht an. Einen moderaten Anstieg der Abwassergebühren für den ganzen Gemeindebereich wollte der Bürgermeister aber nicht ausschließen. Die Erstellung einer aktualisierten Gebührenberechnung ist Teil des Beschlusses.

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