Abenberger Firma installiert Vasen am Botanischen Garten

15.9.2020, 15:03 Uhr
Abenberger Firma installiert Vasen am Botanischen Garten

© Foto: Firma MAXX

Es war ein außergewöhnlicher Auftrag auf einem besonderen Gebäude: Mit einem bis zu 60 Meter hohen Kran hat die Abenberger Firma MAXX in der vergangenen Woche acht große Dachziervasen auf den nördlichen und südlichen Balustraden des Hauptgeländes des Botanischen Gartens in München installiert. Es handelt sich dabei um die historisch-rekonstruierten Ziervasen, die bis 1956 dort standen.

Der Botanische Garten München-Nymphenburg mit seinem Hauptgebäude gehört zu den bedeutendsten Werken des Jugendstils in München. Im Mai 1914 eröffnet, sind Gebäude und Garten ein Werk des Architekten Ludwig Ullmann (1872-1943) und des Garteningenieurs Peter Holfelder (1878-1936). Bis heute präsentieren sich Garten und Institut als großartige Einheit. Genutzt wird das Gebäude seit 1914 für Lehre und Forschung von internationaler Strahlkraft.

Vasen wurden speziell geschaffen

Prof. Dr. Susanne Renner, Direktorin des Botanischen Gartens und des Botanischen Instituts, engagierte sich für die Rekonstruktion der Vasen und fand Stiftungen und Privatpersonen, die die Realisierung des Projektes ermöglichten.

Zur ursprünglichen Architektur des Gebäudes gehörten acht je 1,80 Meter hohe Dachziervasen, vier auf der Südseite zum Schmuckhof des Garten hin und vier auf der Nordseite zur Menzinger Straße hin. Die Vasen wurden speziell für das Gebäude geschaffen und greifen dem Jugendstil entsprechend Blumenmotive auf.

1956 wurden sie wegen Materialschäden entfernt. Durch die Bürgerinitiative und die Mooseder Stiftung, die treuhänderischen Baudenkmal-Stiftung München der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und andere Unterstützer wurden die nötigen Gelder erworben, um die Vasen zu erneuern.

Aufwändige Rekonstruktion

Zu diesem Zeitpunkt kam auch die in Abenberg ansässige Firma MAXX raumelemente ins Spiel. Sie rekonstruierte in einem aufwendigen Prozess — von der Skizze über ein Original und dessen Abformung bis hin zum fertigen Betonguss — mit ihrem eigenen Team, die Vasen nach historischem Vorbild. Hierbei konnte die Firma MAXX auf ihre langjährige Erfahrung zurückgreifen, wie sie bereits unter anderem gekonnt bei der Herstellung der Fassade des Museums Barberini in Potsdam unter Beweis stellen konnte (wir berichteten).

Nach Produktion und Abnahme im Werk in Wassermungenau machten sich die Vasen auf die Reise nach München und wurden dort von den Spezialisten der MAXX raumelemente, mithilfe des 60 Meter hohen Krans montiert.

Damit wird dem Botanischen Garten, einem Kleinod Münchens, ein stilprägendes Gestaltungselement zurückgegeben. Dies wurde möglich durch den Einsatz von interessierten Bürgern, unterstützt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

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