Für Amazon? In Allersberg wird bereits gebaggert

9.3.2021, 09:04 Uhr
Für Amazon? In Allersberg wird bereits gebaggert

© Foto: Tobias Tschapka

So zum Beispiel am Donnerstagnachmittag in West 1, wo ein Bagger und ein Radlader im Einsatz waren, um Erdarbeiten zu erledigen. Was hier wohl passiert? Antwort eines der Arbeiter: "Wir machen Ausgleichsflächen für Amazon. Weiter unten ist ein Biotop. Das ist im Weg. Daher legen wir hier Flächen an." Frage: "Im Auftrag der Marktgemeinde?" Antwort: "Nein, im Auftrag dieses Planungsbüros!" Planungsbüro? EBB? "Ja, genau. Aber mehr sag ich dazu nicht..." EBB ist übrigens das Planungsbüro von P 3, soweit unsere Kenntnisse.


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Nun stellen sich dem aufmerksamen Beobachter der Allersberger Kommunalpolitik zwei Fragen: Wie kann es sein, dass dort Arbeiten ausgeführt werden, wenn die Grundstücke noch im Besitz des Kommunalunternehmens sind? Jedenfalls nach unserem Informationsstand. Wie kann es sein, dass während des laufenden Bewerbungsverfahrens für die Grundstücke dort bereits Dritte, die noch dazu im Auftrag eines Bewerbers handeln, aktiv sind?

Bürgermeister genervt?

Der Allersberger Bürgermeister Daniel Horndasch scheint mittlerweile vom Thema "Amazon" genervt zu sein, aber er weiß Antworten auf unsere Fragen. "Wir sind im Bauleitverfahren" und das, was da gerade passiere, seien vorweggenommene Maßnahmen, die nur zu einer bestimmten Jahreszeit erledigt werden können. Zum einen gelte es, den Zauneidechsen, die sich gerne an Gleisanlagen aufhalten würden, neue Domizile fernab des künftigen Gewerbegebietes zu schaffen. Dies sei schon vor einem Vierteljahr geplant gewesen. Zum anderen gehe es um Schutz für den Wiesenknopf-Ameisenbläuling, einem Schmetterling, der parasitär lebt und dessen Wirtstiere Ameisen seien.


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Dieses Projekt, so Horndasch, sei zurzeit in der Vorbereitungsphase. Letztlich gehe es auch um die Vorbereitung der Flächen, die dereinst bebaut werden sollen. Und was EBB anbelangt: Dieses Büro begleite die Marktgemeinde die "komplette Bauleitphase". Wer regelmäßig Sitzungen des Marktgemeinderates besucht, kennt auch Ulrich Dykiert, einen Mitarbeiter von EBB aus Regensburg.

"Im Moment werden auf dem gut 33 Hektar großen Areal lediglich Maßnahmen zum Schutz der Natur erledigt", betont Bürgermeister Daniel Horndasch. Was soll dort außen auch passieren: "Wir haben ja noch kein Baurecht".

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