Allersberger Hexen auf der Veitshöchheimer Bühne

20.2.2017, 06:00 Uhr
Allersberger Hexen auf der Veitshöchheimer Bühne

© Foto: Sturm

Der Saal tobte, alles schunkelte und besang kräftig mit Margit Sponheimer den "Tag, so wunderschön wie heute", denn "am Aschermittwoch ist alles vorüber, ist alles vorbei" und ließ die Stars der 30. Jubiläumssendung "Fastnacht in Franken" ein ums andere Mal hochleben.

Hexen tanzten zum Jubiläum

Erstmals nicht nur als schmückendes Beiwerk im Saal, sondern diesmal auf der Bühne mit ihrem schwindelerregenden, akrobatischen Tanz in Aktion waren als besonderes Schmankerl der Jubiläumssendung die Allersberger Flecklashexen zu sehen. Sie begeisterten mit Menschenpyramiden und wilden Sprüngen nicht nur die Gäste vor Ort, sondern zeigten vor Millionen Fernsehzuschauern eine Glanzleistung.

Für eine besondere Gaudi sorgte Franken-Präsident Bernhard Schlereth, der dieser Tage von Seehofer mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde, als er alle, die 2018 Ministerpräsident in Bayern werden wollen, aufforderte, auf die Bühne zu kommen. Nur Indianer Hubert Aiwanger wagte den Sprung, begleitet von der johlenden Menge. Über drei Stunden Fastnachtsprogramm vom Feinsten mit tiefgründigen Büttenreden, Klamauk und meisterlichen Tänzen erlebten die Besucher der Jubiläumsveranstaltung sowie die 4,47 Millionen Zuschauer bundesweit vor den Bildschirmen — und damit so viele wie noch nie.

In den Mainfrankensälen Veitshöchheim mit dabei waren auch Besucher aus der Region, die sich sichtlich amüsierten und begeistert das närrische Treiben mit hochkarätigen Künstlern der fränkischen Unterhaltung und Neulingen genossen. Zu den Aktiven gehörten heuer nicht nur die komplette Truppe der Flecklashexen mit Trainerin Jessica Heim sondern auch eine jeweils vierköpfige Abordnung der Gredinger Pumpernickel und der Spalter Fleckli.

An vorderster Front waren sie im Einsatz, kräftig schwitzend unter ihren schweren Masken im heißen Scheinwerferlicht. Während der Livesendung sowie im Vor- und Nachprogramm und auch beim Schaulaufen der Promis auf dem roten Teppich waren die Brauchtumsgestalten in Aktion. Stolz, dabei sein zu dürfen, waren nicht nur die Akteure sondern auch der Spalter Präsident Otto Hausmann, der selbst ins Flecklikostüm schlüpfte. Mit dabei waren auch Landrat Herbert Eckstein mit seiner Frau sowie Rundfunkrat Peter Hufe mit seiner Lebensgefährtin.

Nach 25 Jahren wurde für die Allersberger Flecklashexen ein Traum wahr: Über drei Minuten sprangen die "wilden Kerle" hoch in die Luft und zeigten — begleitet vom kräftigen Applaus der Saalgäste — was in ihnen steckt. Riesig stolz auf ihre "Jungs" war Hexenmeisterin Jessica Heim, die — wie die Führungsspitze des Allersberger Faschingskomitees — gespannt den Auftritt verfolgte und jubelnd ihre klasse Truppe feierte. Nicht nur mit ihrem Tanz brillierten die Hexen, sie rockten auch mit Lebenskünstler Jonas Paul über die Bühne und begleiteten schwungvoll den Abgang von Michl Müller und den Einzug der Altneihauser Feierwehrkapell’n.

Bestens vertreten war die Region Mittelfranken bei der fränkischen Kultsendung, denn auch die Deutschen Meister, die gemischte Garde und das Tanzpaar der Knoblauchsländer Karnevalsgesellschaft Buchnesia wirbelten über die Bretter, die die Welt bedeuten und stellten ihre Klasse ebenso unter Beweis wie das Deutsche Meistertanzmariechen Katharina Theil aus Oberasbach.

Nicht fehlen durften in der Sendung die Fastnachtsgrößen, Wortakrobat Oliver Tissot, die Fürther Kabarettisten Heißmann/Rassau und auch Bernd Händel, der kurzzeitig das Sitzungsamt abgab und in die Rolle des Trump-Beraters schlüpfte.

"Es war einfach genial, was wir erlebt haben. Wir waren eine tolle Gemeinschaft", versicherten die Akteure der Brauchtumsgestalten nach Ende der Livesendung, noch ganz berauscht vom Erlebten. Alle standen beim Finale nochmals im Rampenlicht, um anschließend viele Fotos mit den Promis zur Erinnerung zu schießen. "Was wir in Veitshöchheim heute gesehen haben, war das Gegenteil von ,Quatschi, Quatschi‘ – es war spitze!", rief Ministerpräsident Horst Seehofer ins Mikrofon, als er gefragt wurde, wie ihm die Jubiläums-Fastnachtssitzung gefallen habe.

Ausgelassen weiter gefeiert wurde schließlich zu den Stimmungshits von Margit Sponheimer und bei der anschließenden Party bis in die frühen Morgenstunden hinein.

 

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