Am Offenbauer Sportheim nagt der Zahn der Zeit

13.12.2018, 06:00 Uhr
Am Offenbauer Sportheim nagt der Zahn der Zeit

© F.: Beate Windisch

Das Gebäude wurde in den Jahren 1961 und 1962 gebaut und war einst die Offenbauer Grundschule. Heute nutzen die Sportfreunde und die Fischer das Untergeschoss, das Obergeschoss ist an den Landkreis vermietet. Hier ist die SVE (Schulvorbereitende Einrichtung) untergebracht.

Eigentümer des Gebäudes ist die Marktgemeinde. An diese hatten die Sportfreunde daher ihren Wunsch nach neuen Sanitäranlagen herangetragen. Im Auftrag der Gemeinde wurde das Gebäude daher etwas genauer unter die Lupe genommen. Und dabei sei herausgekommen, "dass eigentlich eine Vollsanierung notwendig ist", wie der Gußner den Markträten erklärte. Oder anders gesagt: Man habe den Eindruck, "dass in den vergangenen Jahren wenig gemacht wurde", resümierte der Architekt. Unterstützt wurde er in seiner Argumentation von Energieberater Dieter Tausch, der das Gebäude unter energetischen Gesichtspunkten betrachtet hatte.

Die Liste der Mängel, die beide auflisteten, ist lang: Die neueren Kunststofffenster zum Beispiel sind in einem relativ guten Zustand, bei einigen müsste man nur das Glas austauschen. Teilweise aber gibt es noch alte Holzfenster, die nicht mehr dicht sind. Außerdem fehlt auf der Südseite des Hauses ein Sonnenschutz. Die Fassade weist zudem Risse und große Wärmebrücken auf. Die Dämmung im Dach ist komplett eingesackt. Und Dusche, Sauna und Aufenthaltsraum im Untergeschoss sind sehr schlecht zu lüften.

Das alles hat natürlich Auswirkungen zum Beispiel auf die Heizkosten. Dieter Tausch sprach von einem jährlichen Heizöl-Verbrauch von 9500 Litern, laut Tausch "eine ganz schön hohe Hausnummer". Ganz generell sei die Heizung sehr störanfällig; Das warme Wasser komme sehr spät aus dem Hahn und reiche bei Weitem nicht für alle Sportler, und die Raumtemperatur lasse sich schwer regeln.

Es gab aber schon erste Vorschläge für eine Verbesserung: So müsste das Haus komplett mit einem Wärmeverbundsystem eingepackt werden, die alten Fenster sollten gegen neue ausgetauscht werden, eine neue Lüftungsanlage wird gebraucht, eine zeitliche Steuerung der Heizung soll das alte Thermostat ersetzen und ganz generell sollte statt der bisherigen Öl- eine Pelletheizung eingebaut werden, da Pellets nicht nur billiger, sondern zudem ein klimaneutraler Heizstoff sind. Im Zuge dieser Sanierungsmaßnahmen könnten dann die Räume im Untergeschoss auch gleich neu geordnet werden. Das heißt: Es wird neue Sanitäranlagen geben, neue Umkleidekabinen und neue Lagerflächen.

Auch im Obergeschoss, also bei der SVE, muss einiges verbessert werden: Das Wichtigste: Der Brandschutz entspricht nicht den Anforderung. Also gibt es nicht nur neue Rauchmelder, auch die Holzdecke muss entfernt und ein zweiter Rettungsweg gebaut werden. Außerdem regnet es in die Sanitärräume rein, so dass auch hier Arbeiten notwendig sind. Das alles könnte aber recht viel Geld kosten. Architekt Gußner sprach von grob geschätzten Kosten in Höhe von brutto insgesamt rund 750 000 Euro.

Ob es da nicht doch billiger wäre, das Gebäude abzureißen und neu zu bauen, wollte Heinz Müller (CSU) in der anschließenden kurzen Diskussion wissen. Doch Bürgermeister Georg Küttinger war ein Befürworter der Sanierung, denn die sei "immer noch günstiger als ein Neubau". Das Landratsamt habe zudem signalisiert, die Räume auch weiterhin für die SVE zu nutzen, der Bedarf dafür sei langfristig da.

Torsten Hahn (Freie Wähler und Vorsitzender des TV Thalmässing), regte daher an, doch den Kontakt zum BLSV zu suchen und nach Fördermitteln zu fragen. Außerdem schlug Heinz Müller noch vor, doch mal nachzufragen, ob es sich lohnt, ein Fernwärmenetz aufzubauen, "vielleicht gibt es dafür ja Interessenten". Dies werde man tun, versprach Bürgermeister Küttinger.

Ansonsten hatte der Marktgemeinderat keine Einwände gegen diesen allerersten Sanierungsentwurf und gab grünes Licht für die weiteren Planungen.

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