An der A9 soll ein Solarkraftwerk entstehen

21.2.2020, 13:30 Uhr
An der A9 soll ein Solarkraftwerk entstehen

© Symbolfoto: Gerhard Krämer

Neben den Grundstückseigentümern können sich auch andere Bürger an der Errichtung und dem Betrieb beteiligen, schilderte Stephan Schinko von der Firma neoVIS-Energie. Diese hat schon 13 Windkraftanlagen und sieben Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit 23 Megawatt Leistung errichtet, mit einem Investitionsvolumen von 55 Millionen Euro.

Sie ist ein Projektentwickler für regenerative Energien, die allermeistens als Bürgeranlagen entstehen. So Bürgerwindparks in Denkendorf, Pollenfeld und Taschendorf (Landkreis Neustadt/Aisch) oder auch Bürger-Freiflächenphotovoltaikanlagen in Altenstadt bei Vohenstrauß und Ortlesbrunn, Stadt Auerbach, die beide derzeit im Entstehen sind.

Die geplante Freiflächenanlage bei Göggelsbuch soll teilweise in einem 110-Meter-Streifen und angrenzendem "benachteiligtem Gebiet" neben der Autobahn entstehen, wie Schinko sagte. In "benachteiligten Gebieten", in den die Landwirtschaft besonders gefördert wird, werden auch PV-Anlagen besonders gefördert.

Solar-Carports am Pendlerparkplatz?

Denkbar wäre für die Firma neoVIS eine weitere Anlage auf dem Gelände des Pendlerparkplatzes am Regionalbahnhof als sogenannte Solarcarports, wo also die Parkplätze überdacht würden, um dort gleichzeitig eine Photovoltaikanlage zu betreiben. Entsprechende Gespräche hat es bereits mit der Verwaltung gegeben.

Doch zurück nach Göggelsbuch: Nachdem die Windkraft durch die vorgegebenen Schutzabstände in Bayern sehr abgewürgt sei, so Schinko, werde seitens des Freistaats nun mehr auf Photovoltaik gesetzt. Der oftmals erhobene Vorwurf, dass dadurch weitere Flächen der Landwirtschaft entzogen würden, treffe so nicht zu. Denn diese Flächen könnten extensiv weiter genutzt werden, durch Schafe, Hühnermobile oder Grünlandbwirtschaftung.

Schon viel geklärt

Mit den Grundstückseigentümern sei die Errichtung der Freiflächenphotovoltaikanlage bereits geklärt, auch die Einspeisung in das Stromnetz sei bereits gesichert, so Stephan Schinko. Nördlich der Photovoltaik sei auch bereits die erforderliche Ausgleichsfläche angedacht. Doch Schinko würde es vorziehen, den naturschutzrechtlichen Ausgleich auch durch einen Waldumbau umzusetzen. Seitens der Verwaltung, so schaltete sich Bürgermeister Daniel Horndasch ein, würde das Vorhaben begrüßt. Denn die Energiegewinnung könne nicht nur bei anderen erfolgen, es müsste auch im eigenen Bereich sein.

Bürger könnten sich als Kommanditisten beteiligen, so Schinko. Seine Firma werde der Vorhabensträger für das Projekt sein. Das sei auch für die Kommunen eine Chance, die Energieversorgung auf eigene Beine zu stellen, warb er für das Projekt.

Den Photovoltaikelementen liege nach Angaben des Herstellers eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren zugrunde, danach müsste ein Rückbau erfolgen mit Recycling der Elemente, wofür auch bereits zu Beginn eine Bankbürgschaft hinterlegt werden müsse.

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