Ärger über Zone 30

4.11.2019, 06:00 Uhr
Ärger über Zone 30

© Foto: HiZ-Archiv/Mücke

Zunächst stellte Bürgermeister Daniel Horndasch die gemeindlichen Projekte vor, die in diesem Jahr durchgeführt wurden und noch werden. Ausführlich ging er auf die geplanten Industriegebiete Allersberg West I und II ein und warb leidenschaftlich um Zustimmung zu diesen beiden Großprojekten.

Recht turbulent ging es zu, als es um Ebenrieder Themen ging. "Eine 30er Zone, das ist der Hammer!", redete sich ein Zuhörer in Rage, "niemand ist gefragt worden!" Worauf ihm sein Nachbar die lakonische Antwort gab: "Dann fahr halt langsamer!" Bürgermeister Daniel Horndasch verwies auf Uttenhofen, wo sich kein Widerspruch gegen eine 30er Zone geregt hatte. "Eine 30er Zone ist keine schlechte Sache, der Knackpunkt ist aber: Es hält sich keiner dran", erwiderte ein weiterer Zuhörer und forderte schärfere Kontrollen. Eine junge Zuhörerin rief daraufhin alle Ebenrieder auf: "Haltet euch an Tempo 50 oder 30 – unseren Kindern zuliebe!" Für diesen Aufruf gab es Extraapplaus von vielen.

Ein weiterer Zuhörer bemängelte, das Tempo-30-Schild stehe zu nahe an der Straße. Mit seinem Bulldog hätte er deshalb schon beinahe das Schild "wegrasiert und abgemäht".

Bürgermeister Daniel Horndasch gab zum Thema 30er Zone zu bedenken: "Der Kindergarten ist zu weit entfernt von der Kreisstraße, da kann man kein Tempo 30-Schild aufstellen!" Horndasch machte darauf aufmerksam, dass es die Möglichkeit gebe, sogenannte "Smileys", also Geschwindigkeitsanzeiger, aufzustellen, wie dies vor kurzem in der Altenfeldener Straße in Allersberg geschehen sei. "So ein Geschwindigkeitsanzeiger kostet aber 3800 Euro, und wenn wir einen in Ebenried aufstellen würden, dann wollen andere Orte auch so etwas und das würde dann unsere finanziellen Möglichkeiten überschreiten," gab er zu bedenken.

Marktrat Lorenz Lehner sprach die unübersichtliche und gefährliche Kreuzung vor der Ebenrieder Gastwirtschaft an und schlug vor, man sollte im Ebenrieder Ortskern Gehwege anlegen und nicht bloß Schilder aufstellen.

Kinder müssen auf Straße laufen

Das Thema Gehsteig beschäftigt die Ebenrieder auch im Neubaugebiet. Der Gehsteig dort sei "eine Katastrophe", wurde kritisiert. Im Rahmen der Dorferneuerung, so habe es jedenfalls seinerzeit geheißen, werde dort "etwas gemacht", doch geschehen sei nichts. "Das ist kein Zustand!", ereiferte sich ein Bürger, "ein Kind muss auf der Straße laufen, weil kein Gehsteig da ist. Wenn dem Kind was passiert, weil es von einem Auto über den Haufen gefahren wird, dann ist das Geschrei groß!"

Ein anderer Zuhörer störte sich an einer "Baum-Allee": "Wir wollen nach Rohr runter keine Baumallee", schimpfte er, "die halben Meter hohen Grasbüschel müssen entfernt werden." Bürgermeister Horndasch sicherte dem Beschwerdeführer zu, die Angelegenheit mit dem ebenfalls anwesenden Bauamtsleiter Gunther Pfahler zu besprechen und dann eine Entscheidung zu treffen.

Stein des Anstoßes war auch der Radweg, der von Ebenried nach Mörsdorf in die nahe Oberpfalz führt. "In der Oberpfalz ist kein einziger Riss im Teer, aber bei uns schaut der Radweg furchtbar aus!", kritisierte er, "anscheinend sind die Oberpfälzer mehr auf Zack wie die Mittelfranken!"

Löchriger Weg zum Sportplatz

Dass auf dem Weg zum Sportplatz große Löcher entstanden seien, wurde ebenfalls moniert. Und auch die Bäume am Festplatz sollten mal geschnitten werden, damit nicht ein Ast runterfällt und Menschen verletzt.

Auch manche Hausnummerierungen seien in Ebenried sehr unübersichtlich angeordnet, wurde vorgebracht. Schließlich ging es um die mangelnde Heckenpflege am gemeindeeigenen Wald beim Fernsehturm. "Die Hecke muss geschnitten werden, da kann man gar nicht mehr vorbeifahren", lautete die Forderung, "wir übernehmen die Grabenreinigung, aber nicht das Heckenschneiden!" Mit einer lautstarken Diskussion über Ausgleichsflächen und "Ökopunkte" endete die hitzige Bürgerversammlung.

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