Ärztlicher Direktor der Kreisklinik geht in den Ruhestand

25.9.2020, 05:56 Uhr
Ärztlicher Direktor der Kreisklinik geht in den Ruhestand

© Foto: Stefanie Graff

Fast ein Vierteljahrhundert war Dr. Dirk Asshoff Chefarzt der Inneren Medizin an der Kreisklinik Roth. Mehrere Jahre hat der Spezialist für Kardiologie und Intensivmedizin das Haus als ärztlicher Direktor geleitet. Nun geht er in den Ruhestand. "Mit einem guten Gefühl!" Am 1.Oktober folgt ihm Dr. Thomas Langer als Chefarzt nach.

Am 1.Dezember 1995 hatte Asshoff seinen ersten Arbeitstag in der Kreisklinik. "Ich habe die Entscheidung nicht einen einzigen Tag bereut", betont der Internist. Schon beim ersten Besuch sei ihm das Haus freundlich begegnet.

"Es war ein sonniger Sommertag, an dem ich erstmals hier war und durch die lichtdurchfluteten Flure gegangen bin." Das Gefühl, dass man sich hier wohlfühlen könnte, ist geblieben – 25 Jahre lang. Erst beim Ausräumen seines Büros ist ihm in den letzten Tagen ein lange vergessenes Dokument aus der Zeit in die Hände gefallen. "Da habe ich erst gesehen, wie jung ich damals war, und welches Vertrauen man mir geschenkt hat."

Schnell verbunden gefühlt

Aus Düsseldorf war er in die fränkische Provinz gekommen. "Ich hatte das große Glück, dass mich Dr. Rogenhofer an die Hand genommen und mir einen sehr guten Einstieg ermöglicht hat." Schnell habe er sich dem Haus und den Menschen verbunden gefühlt. Herausragend sieht er bis heute die Qualität, die die Klinik in Sachen Medizin, Pflege und menschlichem Miteinander zu bieten hat. "Das funktioniert sehr gut."

Hinter ihm und den Chefarzt-Kollegen stehe ein hochqualifiziertes Team von Ober- und Fachärzten. Viele in seinem Fachbereich habe er bereits als Assistenzärzte kennen und schätzen gelernt. "Bestimmt hundert" Assistenzärzte habe er in all den Jahren in Roth begleitet. "Viele von ihnen sind von hier aus in die Welt gegangen und später zurückgekommen."

Nie Probleme

Besonders hebt Asshoff auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Klinikvorstand Werner Rupp hervor. "Das hat vieles möglich gemacht." Auch dass man selbst in Zeiten akuten Ärztemangels nie Probleme gehabt habe, Stellen mit guten Leuten zu besetzen.

Die Kreisklinik sei ein innovationsfreudiges Haus, das immer in Bewegung ist. "Der Landkreis hat ein sehr leistungsfähiges Instrument zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung." Zahlreiche Projekte habe man in den vielen Jahren gemeinsam erdacht und realisiert. Der Ausbau zum Gesundheitszentrum mit den beiden Ärztehäusern, die Einrichtung der geriatrischen Reha, der Palliativstation, von Intermediate Care, Schlaganfall-Schwerpunkt und die Anbindung als akademisches Lehrkrankenhaus seien Meilensteine der Klinikentwicklung gewesen.


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"Ich bin schon stolz, dazu immer meinen Teil beigetragen zu haben." In den 25 Jahren haben sich sowohl die Medizin als auch die Technik rasant entwickelt. "Für meinen Fachbereich, die Innere Medizin, kann ich sagen, dass wir uns über all die Jahre stets gesteigert haben."

"Gut so"

Als Abschiedsgeschenk hinterlässt der Chefarzt ein wohlbestelltes Haus und – mit der Erweiterung und Generalsanierung – auf Jahre eine Riesen-Baustelle. "Gut so", findet er: "Es ist schön, dass die Dinge hier mit großem Aufwand weitergetrieben werden."

Das letzte halbe Jahr hatte mit der Corona-Pandemie noch einmal völlig unerwartete Herausforderungen für den ärztlichen Leiter und Mediziner mit sich gebracht. "Wir haben das bislang aber sehr gut gemeistert. Auch das spricht für die Qualität des Hauses. Und ein wenig Schwein gehabt haben wir auch." Alle bisherigen sieben Corona-Beatmungspatienten haben die Kreisklinik lebend und aufrecht verlassen.

Seinen lange geplanten Abschied von der Kreisklinik und aus dem Berufsleben hatte sich Dr. Asshoff allerdings anders vorgestellt – zumindest was den äußeren Rahmen angeht. "Ich hätte schon gerne in etwas größerem Rahmen gefeiert."

Das fällt jetzt aus und der scheidende Chefarzt geht von Abteilung zu Abteilung, um sich überall persönlich zu verabschieden. Auch die ersten Pläne für den Ruhestand hat Corona zunächst durchkreuzt. "Reisen" hatte Dr. Dirk Asshoff ganz oben auf seiner Liste stehen. "Damit werde ich wohl noch ein bisschen warten müssen." Aber er freue sich darauf, seine Zeit selbst verplanen zu können, Fremdsprachen zu lernen, Sport zu treiben und lange vernachlässigte Kontakte wieder pflegen zu können. "Auch die fünf Enkel werden mich wohl öfter als bisher zu Gesicht bekommen."

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