Aus einer Stunde wird eine ganze Nacht

29.3.2019, 06:00 Uhr
Aus einer Stunde wird eine ganze Nacht

© F.: Schrenk

So nimmt die Kreisstadt bereits zum fünften Mal an der "Earth Hour" teil und schaltet um 20.30 Uhr für eine Stunde die Beleuchtung markanter Gebäude aus. Sie spart damit allein in dieser einen "schwarzen Stunde" elf Kilowattstunden ein. Das entspricht in etwa elf Ladungen einer Waschmaschine; mit diesem Energieeinsatz könnten rund 165 Hemden gebügelt oder über rund 500 Stunden an einem Laptop gearbeitet werden; ein Familien-Kühlschrank (300 Liter Volumen) könnte damit 22 Tage gekühlt werden und ein Fernseher würde mit einer Kilowattstunde Strom fast 80 Stunden am Stück laufen.

In den vergangenen Jahren fand die Earth Hour in fast 200 Ländern und in über 7 000 Städten auf allen Kontinenten des Globusses statt. Auch in Deutschland stieg die Zahl der teilnehmenden Städte und Gemeinden auf über 300 – darunter die sechs größten der Republik.

Die Aktion will Menschen dazu motivieren – auch über diese eine Stunde hinaus – umweltfreundlich zu leben und zu handeln. So die Initiatoren.

Und auch in Röttenbach gehen die Lichter für die gute Sache aus. Nachdem in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Fraktion der Freien Wähler einen Beschlussantrag zur Diskussion eingebracht hatte, wonach sich die Gemeinde Röttenbach an der weltweiten Aktion des WWF beteiligen solle, entwickelte sich daraus eine lebendige Diskussion um die begrenzten Möglichkeiten einer kleinen Gemeinde, für den Klimaschutz ein "Zeichen zu setzen".

Die überwiegende Mehrheit der Gemeinderäte war sich einig darin, dass sich die Gemeinde mit der Abschaltung der Straßenbeleuchtung in der Zeit von 20.30 bis 21.30 Uhr an der "Earth-Hour" beteiligen kann und soll.

Mehr Aufmerksamkeit

Zusätzlich kam der für das Gremium überraschende Vorschlag von Alfred Knäblein (CSU), warum man denn nicht gleich die ganze Nacht die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet lassen könne. Das sei doch viel spektakulärer und würde sicher auch auf größere Aufmerksamkeit stoßen, so seine Argumentation.

Der Vorschlag wurde von vielen spontan gut geheißen. "Damit würden wir ein deutliches Zeichen setzen", meinte Bürgermeister Schneider und forderte zur Zustimmung zum Vorschlag der CSU auf. Karl-Erwin Freudenberger zeigte sich überrascht und erfreut zugleich. Er hätte es sich nicht vorstellen können, dass man im Röttenbacher Gemeinderat einen solch weitgehenden Vorschlag diskutieren würde. "Auch wenn wir wissen, dass wir konkret mit dieser Aktion nichts ändern können", so Schneider, sei es doch "unsere vornehme Pflicht", diese Aktion mit einem spektakulären Event zu unterstreichen. Bei nur zwei Gegenstimmen sprach sich der Gemeinderat schließlich dafür aus, zur "Earth Hour" in Röttenbach für die Nachtstunden von 19 bis morgens um 7 Uhr die Lichter auszuschalten.

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