Aus Mauk in die ganze Welt: "Ich freue mich auf jeden Flug"

10.9.2020, 06:03 Uhr
Aus Mauk in die ganze Welt:

© Foto: privat

Frau Schiffermüller. Was wollten Sie als kleines Kind werden?

Sarah Schiffermüller: Ich glaube tatsächlich Kunstlehrerin, also etwas ganz anderes als jetzt.

Was wären Sie jetzt, wenn nicht Flugbegleiterin?

Sarah Schiffermüller: Ich habe eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gemacht. In diesem Bereich würde ich wohl noch arbeiten.

Warum haben Sie sich neu orientiert?

Sarah Schiffermüller: Ich bin 2015 oder 2016 zum ersten Mal selbst Langstrecke geflogen und das hat mir total gefallen. Außerdem habe ich eine Freundin, die schon Flugbegleiterin war und immer davon erzählt hat. Schließlich hat die Airline, für die ich mich interessiert habe, neue Flugbegleiter gesucht und dann habe ich mich einfach beworben.

Stehen Sie morgens gerne auf?

Sarah Schiffermüller: Ja, ich stehe sehr gerne auf. Ich freue mich auf jeden Flug. Zwar brauche ich eine gewisse Vorbereitungszeit mit Koffer packen und Essen vorbereiten. Ich will immer rechtzeitig und ohne Stress ankommen.

Auf Flugzeugessen haben Sie also keine Lust mehr?

Sarah Schiffermüller: (lacht) Nein, das ist auf Dauer nicht mehr ganz so lecker.

Nervt Sie manchmal etwas an ihrem Job?

Sarah Schiffermüller: Das Kofferpacken nervt ab und an tatsächlich – und der Jetlag. Da gewöhnt man sie nie so richtig dran.

Welche Tipps haben Sie denn bei Zeitverschiebungen?

Sarah Schiffermüller: Es hilft, wenn man sich an die Ortszeit anpasst. Wenn ich also zum Beispiel früh morgens lande, lege ich mich nur noch kurz hin und versuche dann ganz regulär abends ins Bett zu gehen – damit man gleich im richtigen Rhythmus ist.

Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Sarah Schiffermüller: Den gibt es gar nicht wirklich. Es kommt auf die Flug- und Ruhezeiten an. Nach einem Langstreckenflug hat man zum Beispiel im Anschluss mehrere Tage frei. Dann gibt es aber auch wieder Tagestouren oder Nachtflüge.

Was würden Sie Menschen raten, die ebenfalls Flugbegleiter werden wollen?

Sarah Schiffermüller: Man kann sich vorab auf allen Wegen gut informieren. Auf YouTube gibt es zum Beispiel ganz viele Erfahrungsberichte zum Anschauen. Es ist super schön so viel zu reisen, aber man sollte sich bewusst sein, dass man vor Ort auch viel alleine ist und die Städte und Länder auf eigene Faust erkunden muss. Außerdem sollte man sich gut selbst organisieren können.

Welches Vorurteil hält sich über ihren Job am hartnäckigsten?

Sarah Schiffermüller: Die meisten Leute reagieren auf meine Arbeit natürlich total neugierig und stellen viele Fragen. Am hartnäckigsten hält sich aber das Gerücht, dass wir nicht arbeiten und nur die ganze Zeit Urlaub machen würden. (lacht)

Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Job?

Sarah Schiffermüller: Am schönsten finde ich, dass es so abwechslungsreich ist. Jeder Flug ist anders, man hat immer eine neue Crew und neue Passagiere. Vor Ort ist es auch jedes Mal etwas komplett Neues.

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